Langsam aber sicher sind die Slicks auf ihrem Weg zurück in die Formel 1. Kommende Woche sollen in Jerez ein paar Runs damit gefahren werden, damit Bridgestone einige Daten für eine mögliche Wiedereinführung der ungerillten Reifen 2009 sammeln kann. Geht es nach Jarno Trulli, dann sollten die Slicks auf jeden Fall zurückkommen. "Ich hatte das Glück, in meinem ersten Jahr in der F1 auf Slicks zu fahren und ich würde mich sehr freuen, wenn sie wieder da wären. Ich hab die gerillten Reifen nie gemocht, da sie dem Fahrer einen bestimmten Stil aufzwingen und deswegen, wie sie sich im Rennen verhalten", sagte der Italiener dem Magazin Autosprint.

Denn laut Trulli gibt es nichts, was man tun kann, wenn die Reifen grainen. Und das Graining liegt seiner Meinung nach nicht an einem Fahrfehler, sondern an der Charakteristik der Reifen. "Man kann dann nur warten, bis es weggeht und hoffen, dass es in wenigen Runden passiert", meinte er. Zudem müsse man auf unnatürliche Weise fahren, wenn Graining eintritt, was Trulli auch nicht gefällt. "Ich glaube außerdem, dass einige Fahrer, die einen Weg gefunden haben, bestmöglich mit den Reifen zu fahren, bei einer Rückkehr auf Slicks viel schlechter aussehen würden", fügte er noch an.

Doch nicht nur das Fahren an sich ist für Trulli ein Grund, wieder auf rillenlose Reifen zurückzukehren. Denn er sieht die Formel 1 als einzig große Rennserie, in der nicht mit Slicks gefahren wird. "Gerillte Reifen verlangen nach einem völlig anderen Fahrstil im Vergleich zu anderen Rennautos. Es ist kein Problem in den technischen Regeln der F1, es ist ein Problem am Reifen. Nach ein paar Runden ändert sich das Verhalten der Reifen dramatisch. Da die Auflagefläche geringer ist, wird der aufliegende Teil leichter zu heiß, das Untersteuern nimmt dramatisch zu und Grainig kommt", meinte er. Der Fahrstil werde dadurch gezwungenermaßen nervöser und man müsse viele Lenkkorrekturen machen.

Ist das Graining weg, normalisiert sich alles wieder. Doch Trulli kann dem nur wenig abgewinnen. "Wer einen sauberen, präziseren Fahrstil hat, bekommt Probleme, sich an die gerillten Reifen anzupassen", betonte er. Der Toyota-Pilot war auch nicht verlegen darum, die Überholproblematik in der Formel 1 auf die aktuellen Reifen zu schieben und meinte, wenn man gleichzeitig noch das Nachtanken verböte, wäre es noch einmal besser. "Ein Auto mit 200 Kilo Benzin beim Bremsen zu handhaben, wäre ein toller Weg, um die besseren Fahrer vom Rest auszusortieren. Die Eliminierung der Traktionskontrolle hat die Probleme und die Abnutzung der Reifen jetzt vielleicht sogar verschlimmert. Es wäre nett, wenn die Slicks wiederkämen. Können wir es nicht früher als 2009 machen?"