Der Dezember steht bereits vor der Tür, doch was die Cockpits in der Formel 1 betrifft, herrscht noch lange keine Klarheit darüber, wie die genaue Konstellation für die Saison 2008 aussehen wird. Von Fernando Alonsos Zukunft einmal abgesehen, gibt es auch noch weitere Fahrer, die nach wie vor darum bemüht sind, sich einen Platz im kommenden Jahr zu sichern. Da wäre beispielsweise Ralf Schumacher, der während der Saison nie darum verlegen war, zu betonen, dass er im kommenden Jahr in der Königsklasse mit dabei sein werde.

Die Möglichkeiten des Deutschen sind in letzter Zeit allerdings recht dünn geworden. Bei Williams war kein Platz für ihn, mit Toro Rosso kam auch keine Zusammenarbeit zustande und ob er in Jerez für Force India testen wird, ist noch nicht offiziell. Bliebe natürlich noch der zweite Platz bei McLaren, auf den er, wie einige Andere, auch ein Auge geworfen hat. "Es ist kein Geheimnis, dass der Platz bei McLaren-Mercedes das mit Abstand begehrteste Cockpit ist. Jeder Fahrer auf dem Markt würde gerne in diesem Super-Auto sitzen", sagte er der Bild am Sonntag. Wie er aber gestehen musste, gab es bislang keine Kontaktaufnahme zwischen ihm und McLaren. Hans-Joachim Stuck meinte laut Bild: "Ralf wäre perfekt. Er hat eine riesige Erfahrung und ist hoch motiviert, es nach der Gurken-Zeit bei Toyota noch mal allen zu zeigen."

Dennoch, bis es von McLaren keine Anfrage an Schumacher gegeben hat, bleiben die Wünsche eben nur Wünsche und Fahrer wie Heikki Kovalainen auch interessante Kandidaten. Etwas konkreter sind da schon die Ambitionen von Christian Klien, bei Force India unterzukommen. Die Testfahrten in Barcelona verliefen ganz zufrieden stellend und der Österreicher wäre auch für ein Shoot-Out bereit, sollte er dadurch nur wieder ein Einsatzcockpit in der Formel 1 bekommen. "Wenn Force India sich entscheidet, ein Shoot-Out zu veranstalten, dann werde ich tun, was auch immer von mir verlangt wird. Ich werde mein Bestes geben und mich nicht um die anderen Fahrer sorgen", sagte er gegenüber der offiziellen Website der Formel 1.

Christian Klien will wieder Rennen fahren, Foto: Hartley/Sutton
Christian Klien will wieder Rennen fahren, Foto: Hartley/Sutton

Dass Klien in Jerez wieder testen wird, ist bereits beschlossen und er betonte, dass es ihm während seines Werdegangs immer egal war, gegen wen er fuhr, sondern er wollte einfach nur gut fahren. "So vieles im Rennsport dreht sich um das Equipment, das man hat und die Leute im Team, die einen unterstützen. Wenn man also die gleiche Chance bekommt, ist es leichter, zu zeigen, was man kann. Ein Jahr des Testens war genug - ich muss Rennen fahren", betonte der Österreicher. Dass er in Barcelona die schnellsten Zeiten der Force India-Fahrer erzielen konnte, bezeichnete er als durchaus relevant, da es eine bestimmte Anzahl an verfügbaren Reifen gab und dadurch jeder zeigen konnte, was er kann.

Was ihm außerdem noch Spaß machte, war das Fahren ohne Fahrhilfen, wie es 2008 der Fall sein wird. Laut Klien war das seine erste Formel 1-Ausfahrt ohne die Traktionskontrolle. Zudem sah er das Team als sehr professionell an und durch die Anwesenheit von Vijay Mallya wurde er weiter darin bestärkt, dass das Team nun in guten Händen ist. "Er scheint sehr entschlossen zu sein, mit dem Team Management zu arbeiten, damit es in Zukunft die richtigen Entscheidungen gibt und die Fahrer ordentlich begutachtet werden", erklärte er.

In seine Einladung nach Jerez wollte er aber noch nicht zu viel hinein interpretieren, außer dass er bislang anscheinend gute Arbeit abgeliefert hat. "Das Team ist am Beginn eines neuen Kapitels und ich freue mich, Teil der Geschichte zu sein. Ich denke, wir werden ein paar Leute in der Formel 1 überraschen, wenn wir zusammenarbeiten - ein junges, motiviertes Team mit frischen Investitionen und Entschlossenheit, zu zeigen, dass man die gute Arbeit weiterführen kann, die 2007 begonnen hat", sagte Klien. Im Moment heißt es aber nach wie vor Warten und Hoffen, denn klar ist eben noch nichts.