Wer neben Lewis Hamilton der zweite Fahrer bei McLaren wird, ist nach wie vor offen. Die Namen, die genannt werden, haben sich aber kaum verändert. Nico Rosberg ist nach seiner Verlängerung bei Williams zwar weggefallen, aber Heikki Kovalainen stünde als Tausch gegen Fernando Alonso im Raum und Adrian Sutil wird zwar von Teamoffiziellen nicht ins Spiel gebracht, hält sich aber beständig in der Gerüchteküche. Es gibt auch einen dritten im Bunde, der als so etwas wie eine Übergangslösung dienen könnte. Doch Testfahrer Pedro de la Rosa schätzt seine Chancen persönlich nicht als die besten ein. "Ich denke, ich hatte vor einem Jahr bessere Chancen", sagte er der Zeitung Marca. Damals war er von Hamilton um den zweiten McLaren-Platz neben Alonso ausgestochen worden.

Wie der Spanier erklärte, habe er sich im vergangenen Winter sehr zuversichtlich gefühlt, nachdem er zuvor acht Rennen an der Seite von Kimi Räikkönen bestritten hatte und war eigentlich davon ausgegangen, als Einsatzfahrer bestätigt zu werden. "Jetzt ist die Situation aber eine andere. Ich bin mit den Füßen auf dem Boden und ich weiß, es wird schwer - im Vorjahr war es eine Frage zwischen Hamilton und mir. Jetzt ist es viel offener. Es ist die Entscheidung des Teams und ich muss warten", sagte de la Rosa.

Dass er bei den aktuellen Testfahrten vom Team noch einmal genau unter die Lupe genommen wird, glaubt er aber nicht. Denn die Mannschaft wisse genau, was er könne und er wolle nun nur helfen, das Auto zu entwickeln. "Meine positiven Punkte sind, dass ich das Team und das Auto perfekt kenne und konstant bin. Auf der negativen Seite ist zu vermerken, dass ich nicht mehr 20 bin. Heutzutage ist es in Mode, junge Fahrer zu holen, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen."

Mit einem Blick auf die scheidende Traktionskontrolle würde er das aber anscheinend gerne tun, denn seiner Meinung nach ist dieser Weg Rückschritt für die Formel 1. "Ich ziehe persönlich Autos mit voller Elektronik vor. In punkto Technologie und Sicherheit ist es ein Schritt nach hinten, denke ich." Auf der fahrerischen Seite werde es nun jedenfalls schwerer, wie de la Rosa weiter erklärte: "Ohne die Traktionskontrolle ist es schwerer, zu beschleunigen - man muss den Fuß viel vorsichtiger auf das Gas stellen. Es macht mehr Spaß zu fahren, ist aber auch schwieriger."

Dadurch würde es in Zukunft auch mehr Fehler geben, weil es einfacher sei, die Kontrolle zu verlieren, wenn man pusht. "Es wird aber die gleichen Sieger geben", meinte er. Was die Rundenzeiten betrifft, so glaubt de la Rosa aber, dass sich diese recht bald wieder nach unten bewegen werden. "Verbesserungen werden in anderen Bereichen gefunden werden. Ich bin mir sicher, wenn wir nach Australien kommen, werden die Zeiten die gleichen sein wie vor einem Jahr", sagte der Spanier.