Adrian Sutil hat die Zeit seit dem Saisonfinale in Brasilien genossen - nicht im Urlaub, nicht irgendwo unterwegs, sondern in seiner neuen Schweizer Heimat zwischen Zürich und Bern gelegen. "Ich bin während der Saison genug herumgereist, jetzt wollte ich einfach mal meine eigenen vier Wände kennen lernen", verriet er. "Das neue Auto kommt erst im Januar, dann fängt die wichtige Testarbeit an." Somit verkraftet er es, in Barcelona und beim nächsten Test in Jerez an nur jeweils einem Tag aktiv zu sein.

"Es war ein normaler Test", sagte er. "Wir hatten nicht viel zu testen. Letztlich ist ja nur die Traktionskontrolle weggefallen, es war also mehr ein Test für mich selbst, damit ich mich an die neuen Systeme gewöhnen kann." Neben der Traktionskontrolle verabschiedeten sich auch kleinere elektronische Helfer wie die Motorbremse. "Man hat viel mehr zu tun, muss das Auto noch extremer abstimmen. Es ist ein richtiges, neues Rennauto", bekannte er. "Ohne Traktionskontrolle ist es extrem schwer. Man muss viel Gefühl am Gas haben." Es mache aber extrem viel Spaß. "Man fühlt das Auto noch mehr."

Das kommt ihm entgegen. Als Fahrer habe man so mehr Einfluss, könne aber nicht mehr so leicht alles herausholen. "Im 1. und 2. Gang drehen die Räder wahnsinnig durch, da kann man fast nicht beschleunigen." Wenn man da übermotiviert zu Werke gehe, stehe das Auto schnell quer. "Es wird auf jeden Fall ein sehr interessantes Jahr." Die neue Einheitselektronik lief bei Force India problemlos. "Wir hatten nur ein paar Kleinigkeiten, aber ansonsten war alles okay", sagte Sutil zu motorsport-magazin.com. "Einige sind ohne Traktionskontrolle von der Strecke gerutscht, weil es extrem einfach ist, Fehler zu machen, Quersteher zu haben, aber ich freue mich darauf."