Damon Hill war in der abgelaufenen Saison nie darum verlegen, Lewis Hamilton in den Himmel zu loben, vor allem als es darum ging, den britischen Grand Prix zu vermarkten oder die WM-Entscheidung vorherzusagen. Doch auch der Weltmeister von 1996 geht nicht davon aus, dass die Berufung von McLaren gegen das Urteil der Rennkommissare Erfolg haben wird, BMW Sauber und Williams in Interlagos nicht auszuschließen, nachdem deren Benzin für zu weit heruntergekühlt befunden wurde. Der Berufungsansatz alleine ist schon ein Knackpunkt, denn es wurde nicht gegen das Ergebnis sondern die Entscheidung Einspruch eingelegt.

Ungeachtet dessen meinte Hill gegenüber Reuters, dass die Erfolgsaussichten gering seien. Außerdem sagte er in Bezug auf Kimi Räikkönen: "Wir wissen, wer Weltmeister ist." Zudem müsste auch bei einer nachträglichen Strafe Hamilton noch lange nicht im Rennergebnis nach vorne rücken, was die Vergangenheit in ähnlichen Fällen gezeigt hat. "Ich denke, es ist den Versuch wert, zumindest um ein Exempel zu statuieren. Ich denke aber nicht, dass es etwas ändern wird", erklärte Hill.

Ähnliches hatte auch Max Mosley vorigen Monat gegenüber der BBC erklärt: "Auch wenn sie die Autos ausschließen, müssen sie Hamilton nicht neu klassifizieren. Es gibt keinen Grund, Hamiltons Position zu ändern, wenn sie das nicht wollen." Hill hatte sogar noch mehr zu Weltmeister Räikkönen zu sagen, dessen ruhige Art er nachvollziehen kann. So wolle die Öffentlichkeit zwar extrovertierte Charaktere im Sport und es sei auch wichtig, das zu haben, doch es müsse eben auch Raum für talentierte Leute geben, die nicht extrovertiert sein wollen. "Einer der großartigsten Rennfahrer aller Zeiten war so schüchtern, wie es nur ging, Jim Clark. Kimi Räikkönen hat jedes Recht, sich in sich zurückzuziehen, nicht alles nach außen zu tragen und einfach zu fahren. Das ist, was er ist und wir sollten das respektieren", betonte Hill.