Die von McLaren beantragte Berufungsanhörung zum Rennergebnis von Interlagos mag am Donnerstag zwar in London und nicht Paris stattfinden, doch nach einer Aussage von Bernie Ecclestone hat sie nicht an Brisanz verloren. Sollte das Berufungsgericht entscheiden, dass die BMW Sauber und Williams ausgeschlossen werden, die in Brasilien mit zu tief herunter gekühltem Benzin erwischt, aber nicht bestraft wurden und Lewis Hamilton gleichzeitig auch die Punkte für eine Platzverbesserung erben - was ihm den WM-Titel brächte -, dann will Ecclestone seinen Rücktritt in Betracht ziehen.

"Wenn jemand denkt, dass es die beste Sache für die Formel 1 ist, dann muss ich ernsthaft über meinen Rücktritt nachdenken", hatte der Formel 1-Boss laut Times gesagt. Er erwarte aber ohnehin nicht, dass etwas passiert. "Nach meiner Meinung müssen sie nichts am Rennergebnis ändern - es ist eine Übertretung der Regeln. Am selben Wochenende hat McLaren einen zusätzlichen Reifensatz verwendet, den sie nicht verwenden hätten sollen - das war eine Übertretung. Wenn also etwas bei diesem Berufungsgericht passiert, dann behandeln sie es vielleicht gleich wie die Reifen."

Übrigens würde auch Lewis Hamilton den Titel nicht durch das Ergebnis des Einspruchs erben wollen. Das hatte er kurz nach dem Saisonfinale in Interlagos erklärt. In der Vergangenheit hat die FIA-Rechtssprechung in ähnlichen Fällen meist das Team bestraft, aber nicht die Fahrer. Momentan ist jedenfalls noch Kimi Räikkönen Weltmeister.