Die Gerüchte über einen Umzug des Australien Grands Prix reißen nicht ab, seit dem bekannt wurde, dass die Verluste der Stadt Melbourne mit dem Rennen im Albert Park von Jahr zu Jahr größer geworden sind. In diesem Jahr betrug das Minus umgerechnet über 21 Millionen Euro. So wurde in der Presse über eine Verlegung des Rennens nach Flemington dem Ort des ruhmreichen Pferderennens "Melbourne Cup" spekuliert. Auch der Streckenbesitzer des MotoGP-Kurses von Phillip Island bekundete Interesse an dem Event.

Doch Mark Webber, der einzige australische Formel 1-Pilot, glaubt nicht, dass eine Verlegung des Rennens die Probleme beseitigen würde. "Es wäre mit riesigen Kosten verbunden, Flemington so umzubauen, dass dort ein Motorsport-Rennen stattfinden könnte", sagte Webber der Zeitung The Australien. Stattdessen müsste man es einfach hinbekommen, dass sich das Rennen im Albert Park rentiere.

"Ich sage nicht, dass der Albert Park der einzige Ort in Australien ist, an dem man mit einem Formel 1-Auto Rennen fahren könnte", so Webber. "Aber wenn wir das Rennen woanders auf das gleiche Niveau bringen wollen, müssten wir unheimlich viel Geld investieren."

Zudem glaubt Mark Webber, dass eine Verlegung des Rennens aus der Stadt heraus an einen anderen Ort für alle Beteiligten ein Verlust wäre. "Die Energie, die in den Albert Park investiert wurde, seitdem das Rennen dort ist, hat den Ort für uns als Industrie jedes Jahr um zwei, drei Prozent besser gemacht, egal ob du Fahrer, Journalist, Mechaniker oder Teamchef bist", erklärte der Red Bull-Pilot.

Die Lage des Albert Park, mitten in der Stadt, mache es zudem nicht nur den Logistikern leicht - auch für die Fans sei der Grand Prix toll. "Wenn man mit all den europäischen Zuschauern spricht, die zum Melbourne Grand Prix kommen, sagen sie: 'Mein Gott, wir können in der Stadt bleiben, die Stadt genießen und direkt zur Strecke gehen.'"