Den Vorabmeldungen britischer Medien folgte am Montagmittag die offizielle Bestätigung, dass Ross Brawn in Zukunft als Teamchef von Honda fungieren wird. Dabei wird er die Verantwortung über die Bereiche Design, Herstellung, Ingenieurswesen und Renneinsatz innerhalb des Formel 1-Teams übernehmen. Nick Fry wird in die Rolle des Geschäftsführers rücken. Damit ist auch klar, dass die Teamstruktur bei Ferrari im kommenden Jahr wohl größtenteils unverändert bleibt - das italienische Team hatte über den Sommer immer als erste Anlaufstelle von Brawn gegolten.

Fry sah damit eine seiner wichtigsten Aufgaben der letzten Monate als erfüllt an, in denen er versuchte, einige wichtige neue Mitarbeiter zur Mannschaft zu holen. Vor allem in den Bereichen Aerodynamik, Design, Ingenieurswesen, Marketing und beim Rennteam hat er Verstärkungen geholt. "Die heutige Bekanntgabe, dass Ross Brawn zu unserem Team kommt, ist ein zufrieden stellender Abschluss in dem Prozess, das Team aufzufrischen und neu zu beleben. Ross braucht keine weitere Vorstellung. Seine Erfahrung beim Gewinn von Weltmeisterschaften in der Formel 1 wird entscheidend sein, wenn wir versuchen, Honda wieder in Titel-Reichweite zu bringen und ich freue mich, dass wir zusammenarbeiten werden, um das zu erreichen."

Dem Anlass angemessen war auch Brawn selbst sehr von seiner neuen Position bei Honda angetan - eine Position, die er wohl auch bei Ferrari angestrebt hatte, aber anscheinend nicht bekam. "Honda hat ein stolzes Erbe in der Formel 1 und die Möglichkeit, dem Team dabei zu helfen, sein Potential zu realisieren, ist eine fantastische Herausforderung für mich. Das Team hat schon einen guten Job dabei gemacht, genau die Zukunft zu überdenken und hat viel Zeit damit verbracht, die richtigen Leute und gute Ingenieursarbeit zu sichern, damit die Ziele erreicht werden können", erklärte Brawn. Er war auch nicht darum verlegen, zu betonen, dass er Honda wieder auf die Siegerstraße zurückbringen möchte.

Aus gegebenem Anlass äußerte sich auch Hiroshi Oshima, der der Führungsriege der Honda Motor Corporation angehört. Er zeigte sich mit der neuen Struktur zufrieden, die beim Formel 1-Team eingeführt wurde und glaubte an den zukünftigen Erfolg des Rennstalls. "Es wurden viele Überlegungen in jene Bereiche gesteckt, die wir verbessern müssen und ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Basis für die Zukunft haben. Die Verpflichtung von Ross Brawn wird die Erfahrung von WM-Titeln zu uns bringen und auch eine technische Vision. Ich erwarte, dass Ross und Nick Fry, der sich nun voll auf die kommerziellen und geschäftlichen Aspekte des Unternehmens konzentrieren kann, eng zusammenarbeiten und Honda Erfolg in der Formel 1 bringen", sagte Oshima. Als Mittelsmann zwischen Japan und dem Team wird Shuhei Nakamoto dienen, der quasi als Stellvertreter von Brawn fungieren wird. Brawn selbst wird seine Arbeit am 26. November aufnehmen.