Irgendwie kommt einem alles bekannt vor: erst das Gerücht, dann die Bestätigung, die Suspendierung und die Unschuldsbeteuerungen. Was McLaren bis auf die Untersuchung des 2008er Boliden hinter sich hat, steht nun Renault ins Haus: eine ausgewachsene Spionageaffäre. Flavio Briatore spielt im Remake die Rolle von Ron Dennis. Er beteuerte in der Times, dass man sofort nach Bekanntwerden eine Untersuchung gestartet, den verantwortlichen Ingenieur suspendiert und McLaren sowie die FIA informiert habe. "Wir haben Max Mosley alle Informationen, Beweise und Aussagen aller unserer Ingenieure übergeben, die besagen, dass wir niemals ein McLaren-System in unserem Auto benutzt haben."

Die Informationen seien im Computer und auf den Disketten des Ex-McLaren-Ingenieurs gewesen. "Ich bin zuversichtlich, dass die Informationen nicht benutzt wurden - und nicht nur ich. Wir haben Zeugenaussagen aller involvierten Ingenieure und alle sagen kategorisch, dass das Material keinen Einfluss auf das Design unseres Autos hatte." Solche Aussagen des gesamten Technikerstabes hatte auch McLaren Mercedes - sie wurden trotzdem bestraft.

Briatore sieht den eigenen Fall jedoch anders. Bei McLaren seien fortlaufend Informationen ausgetauscht worden. Im Fall von Renault sei dies nicht der Fall gewesen. Zudem habe sich McLaren nur kurz das Material angesehen. "Wir wollten ihnen alle Möglichkeiten geben, unsere Computer zu inspizieren und zu sehen, dass es keinen Einfluss auf unser Auto gehabt hat. Aber sie haben das Angebot bislang nicht angenommen."