Zweimal rücken die F1-Teams vor dem Jahreswechsel noch aus: den Anfang macht in dieser Woche ein dreitägiger Test auf der Paradeteststrecke vor den Toren Barcelonas. Anfang Dezember stehen noch einmal drei Tage in Jerez auf dem Programm - bei Regen sogar vier. Dann ist das Formel 1-Jahr 2007 vorüber.

Zuvor kommt es am Dienstag zum großen Test-Comeback: Michael Schumacher steigt nach einem Jahr Abwesenheit wieder in einen Formel 1-Boliden und testet für Ferrari. Damit erteilt er gleichzeitig Spekulationen eine Absage, wonach er als Hamiltons Teamkollege zu McLaren gehen könnte. "Michael hat große Erfahrung im Fahren von Autos ohne Traktionskontrolle und anderen elektronischen Fahrhilfen", erklärte seine Pressesprecherin Sabine Kehm den Test. "Deswegen macht es für ihn Sinn, seinen Input zu geben."

Denn die Traktionskontrolle fällt ab der kommenden Saison der neuen Einheitselektronik zum Opfer. Lewis Hamilton freut sich schon darauf. "Es ist eine gute Herausforderung und ich liebe Herausforderungen", sagte der Brite, der das Fahren ohne Traktionskontrolle noch aus seiner GP2- und Formel 3-Zeit kennt. In Barcelona sitzt der Vizechampion aber noch nicht im Auto. Er wird frühestens beim Jerez-Test wieder dabei sein. An seiner Stelle testen Pedro de la Rosa und Gary Paffett an allen drei Tagen. Bei Ferrari sind neben Schumacher auch Luca Badoer und Felipe Massa im Einsatz.

Richtig viel los ist beim ehemaligen Spyker Team, das in Barcelona erstmals mit der neuen Force India Interimslackierung in burgunderrot und weiß ausrücken wird. Gleich fünf Fahrern wird die Ehre zuteil, den neu lackierten Wagen zu chauffieren. Neben Stammfahrer Adrian Sutil und den beiden Testern Giedo van der Garde und Roldan Rodriguez sind auch zwei Gastfahrer dabei: die beiden Ex-Red Bull-Teamkollegen Tonio Liuzzi und Christian Klien kämpfen um das zweite Force India Cockpit. Beim zweiten Test in Jerez sollen angeblich Giancarlo Fisichella und Ralf Schumacher das Auto testen.

Apropos Fisichella: der Italiener scheint bei Renault endgültig aus dem Rennen zu sein. Offiziell wartet man noch auf eine Entscheidung des Teams, aber dieses lässt in Barcelona Heikki Kovalainen und Nelsinho Piquet testen - sollte es eine Entscheidung im Fall Alonso geben, vielleicht auch ihn.

Auch bei Honda gibt es neue Gesichter. Gleich drei GP2-Talente bekommen ihre erste F1-Chance. Andreas Zuber, Mike Conway und Luca Filippi dürfen sich beweisen. Red Bull geht ebenfalls ein Experiment ein: neben Stammfahrer David Coulthard, der an allen drei Tagen testen wird, sind auch Testfahrer Robert Doornbos und der Inder Karun Chandhok aktiv. Chandhok fuhr 2007 in der GP2 und darf in Abwesenheit von Sébastien Buemi zwei Testtage absolvieren. Buemi bereitet sich derweil auf den Macau GP der Formel 3 vor. Das Schwesterteam geht keine Experimente ein: an allen drei Tagen sind die Stammfahrer für 2008 im Einsatz: Sebastien Vettel und Sébastien Bourdais.