Seit Freitag sind die Gerüchteköche in ihrem Element: Fernando Alonso sucht ein neues Team, McLaren Mercedes einen neuen Fahrer. In Eile sind die Silbernen dabei nicht. "Wir diktieren momentan den Transfermarkt", verriet Martin Whitmarsh dem Guardian. "Bis der zweite McLaren-Platz vergeben ist, wird sich nicht viel verändern. Wir sind also nicht in Eile."

Einige Fahrer haben McLaren bereits kontaktiert. Allerdings stünden diese noch bei anderen Teams unter Vertrag. "Wir sagten ihnen: wir werden nicht mit ihnen sprechen, so lange sie nicht beweisen können, dass sie frei sind." Auch Lewis Hamilton weiß nicht, wer sein neuer Teamkollege wird. Auch er bringt die üblichen Verdächtigen ins Spiel: Nico Rosberg, Adrian Sutil und Heikki Kovalainen. Für Hamilton zählt nur eins: sein neuer Partner soll ein Teamplayer sein.

Rosberg und Sutil besitzen, wie von Whitmarsh angesprochen, noch Verträge mit Williams respektive Spyker. Während Sutil gerne das Team in Richtung eines Toprennstalls verlassen würde, will Williams Rosberg unbedingt halten. Deshalb brachte Patrick Head mit einem Schmunzeln einen anderen Namen ins Spiel: Michael Schumacher. "Er ist noch immer fit und wahrscheinlich gelangweilt. Ich nehme an, dass ihm das Sitzen an der Boxenmauer langweilig geworden ist."

So gerne sich die Fans ein Comeback des Deutschen wünschen, so unwahrscheinlich ist es - obwohl ein Karriereabschluss beim einstigen Förderer Mercedes passen würde. Schon 1995 verhandelte man über einen Wechsel zu McLaren. "Aber ich habe gemerkt, dass wir nicht wirklich zueinanderpassen", sagte Schumacher letztes Jahr in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Begründung: er passe nicht zu McLaren. "Oder ehrlich gesagt, zu McLaren-Chef Ron Dennis." Mit Mercedes hätte er sicherlich einen Weg gefunden. "Dennis hatte eine andere Auffassung davon als ich, wie ein Formel 1-Team funktionieren soll." Dem dürfte sich Fernando Alonso anschließen.