Dass GP2-Champion Timo Glock im nächsten Jahr als Einsatzpilot in die Formel 1 aufsteigt, galt für die meisten Beobachter als sehr wahrscheinlich. Einzig dem Umstand, dass das Fahrerkarussel durch die Unsicherheit im Fall Alonso ins Stocken geraten ist, wurde zugeschrieben, dass der Odenwälder noch von keinem Team als Stammfahrer bestätigt wurde. Doch die Bildzeitung meldete, dass Glock schon kurz nach dem GP2-Finale Ende September einen Vertrag bei Toyota unterschrieben hat, der ihm angeblich 5 Millionen Euro bringen soll - mehr als das Zehnfache, was er derzeit als Testfahrer bei BMW verdient.

Allerdings gibt es Probleme: BMW Sauber besitzt eine Option auf Glock für 2008, und nach dem Abgang des ersten Testfahrers Sebastian Vettel zu Toro Rosso ist Mario Theissen anscheinend nicht mehr gewillt, auch das zweite deutsche Talent in seinen Reihen ziehen zu lassen. "Wir haben Timo bis zum heutigen Tag gefördert und sind auch bereit dies weiter zu tun. Timo hat einen bestehenden Vertrag", sagte der BMW-Motorsportchef zur Bild.

Theissen bestätigte, dass das FIA-Contract Recognition Board (CRB), das sich mit den Vertragsangelegenheiten in der F1 auseinandersetzt, an BMW Sauber herangetreten ist. "Wir wurden vom CRB informiert, dass ein anderer Vertrag eingereicht wurde, der mit dem bestehenden in Konflikt steht. Diesen Vertrag kennen wir inhaltlich nicht. Wir warten, zu welchem Entschluss das CRB kommt", so Theissen.

Im Lager von Timo Glock ist man dennoch zuversichtlich, dass BMW Sauber nicht daran interessiert ist, die Zukunft seines Schützlings aufs Spiel zu setzen. "Zwei weltweit angesehene Top-Marken haben großes Interesses an einer Zusammenarbeit. Da gibt es Schlimmeres", sagte Glocks Manager Hans-Bernd Kamps der Bild. "Im Sinne von Timo hoffen wir, so schnell es geht eine vernünftige Lösung zu finden."