Für Fernando Alonso könnte es ein langer Winter werden. Zwar betont sein Lager, dass man keine Eile habe, doch eigentlich wollte er seine Zukunft geklärt wissen, bevor er sich ab dem nächsten Wochenende in den Urlaub verabschiedet. Denn schon bald stehen die ersten Testfahrten für die neue Saison an, in der sich für die Piloten einiges verändert. Doch sein geplanter Abgang von McLaren könnte sich komplizierter gestalten als zunächst gedacht. Denn nach dem ersten Meeting zwischen den Vertretern von Alonso und Mclaren am Mittwoch berichtete die spanische Zeitung AS, dass McLaren-Boss Ron Dennis dem Ex-Weltmeister nur für den Wechsel zu einem Privatteam die Freigabe erteilen will.

Damit stünden die Chancen für Renault, Toyota und Honda auf eine Verpflichtung des begehrtesten Fahrers im Feld wohl schlechter denn je. Stattdessen blieben als Optionen nur Williams, Toro Rosso und Red Bull. So hält sich hartnäckig das Gerücht eines Fahrertauschs, wonach Rosberg das Cockpit Alonsos bei McLaren übernehmen soll, während der Spanier zu Williams geht. Diese Option dementierte Alonsos Manager Luis Garcia Abad jedoch entschieden. "Das müssen Leute sein, die mehr als ich wissen", sagte er britischen Journalisten am Telefon.

Wahrscheinlicher ist nach Informationen der AS ein Wechsel Alonsos zu Red Bull. Dort könnte Alonso an der Seite seines Kumpels Mark Webber ein Jahr lang fahren, um dann zu Ferrari zu gehen, die ihr Werben um den Doppelweltmeister durch die Vertragsverlängerung Massas vorerst eingestellt haben. Für die Option bei Red Bull könnte außerdem eine weitere Personalie sprechen. Laut einem Bericht der Gazetta dello Sport ist das Team von Dosenmilliardär Dietrich Mateschitz an einer Verpflichtung vom ehemaligen technischen Direktor bei Ferrari, Rass Brawn, dran. Der Brite, der gerne Jean Todt als Teamchef bei Ferrari beerben würde, sei zunehmend ungeduldig über die Unentschlossenheit in der Ferrari-Führungsspitze und liebäugele daher mit seinem Abgang zu Red Bull, wo er mit Alonso und Chefdesigner Adrian Newey ein kleines Dream-Team formen könnte.

Im Lager des Spaniers hält man sich jedoch weiter bedeckt. "Momentan sind keine weiteren Treffen mit McLaren angesetzt. Wir haben mehrere Optionen auf dem Tisch und diskutieren sie mit Fernando", sagte Abad. "Wir wissen, was wir in der nächsten Saison tun wollen, aber wir wissen nicht, ob das möglich ist."