Sollte McLarens Einspruch in der Benzinaffäre von Erfolg gekrönt sein, könnte Lewis Hamilton doch noch den Weltmeistertitel am grünen Tisch in Empfang nehmen. Seinem Teamkollegen Fernando Alonso würde das gar nicht schmecken. "Das wäre ein Witz und davon gab es in dieser Saison schon zu viele", sagte er im spanischen Radio. "Wenn so etwas passiert, dann können wir den Sport begraben."

Für den enttrohnten Weltmeister liegt die Schuld am verpassten Titelgewinn vor allem bei McLaren selbst. "Es sieht nicht so aus, dass McLaren die Saison gut gemanagt hat", kritisierte Alonso seinen Arbeitgeber abermals hart. "Das Resultat spricht für sich selbst. McLaren hat die Weltmeisterschaft wahrscheinlich aufgrund ihrer eigenen Entscheidungen verloren, vor allem in der zweiten Saisonhälfte. Es ist kein Geheimnis, dass sie mir nicht sonderlich viel geholfen haben."

Ein Beweis dafür seien nach Ansicht des Spaniers auch die Aussagen von Ron Dennis nach dem Rennen in Shanghai gewesen, wonach das Team nicht gegen Räikkönen, sondern gegen Alonso gefahren wäre. "McLaren hat seinen Teil dazu beigetragen, den Titel zu verlieren, aber Ferrari hat auch einen besseren Job gemacht als die anderen", so Alonso. Ihm selbst seien in den letzten Rennen die Hände und Füße gebunden gewesen. "Ich hatte überhaupt kein Mitspracherecht. Ich musste alles genauso machen, wie sie es gesagt haben und das hat es härter gemacht, die Lücke zu schließen."

Doch trotz der erneuten Anschuldigungen verneinte Alonso, dass er bereits entschieden hätte, McLaren zu verlassen und zu Renault zurückzukehren. "Ich weiß, dass es Gerüchte gibt, aber ich habe nicht mit anderen Teams gesprochen, und das ist die Realität", sagte der Ex-Weltmeister. "Wenn ich nicht bei McLaren bleibe, ist Renault nicht unbedingt meine erste Option."