Wenn Titel gewonnen werden, gehen oft Träume in Erfüllung. So auch für Kimi Räikkönen und Ferrari. "Der Traum erschien zu schön, um wahr zu sein, aber am Ende wurde er doch Realität", war Jean Todts Beitrag zur Träumerei des Tages, die vor Rennbeginn nur wenige für möglich hielten. "Wir mussten einen Doppelsieg holen und auf Schützenhilfe unserer Gegner oder anderer hoffen." Doch genau das trat ein: nach dem Konstrukteurstitel am grünen Tisch gewann Ferrari auch den Fahrertitel. "Es war uns wichtig, den Titel auf der Strecke zu gewinnen", betonte Luca Baldisserri, für den natürlich auch ein Traum Realität wurde. "Das war die Belohnung für all die harte Arbeit", freute sich Todt.

Kimi Räikkönen konnte seine Gefühle kaum in Worte fassen, was angesichts seiner Art aber auch nicht schwer zu glauben ist. Denn Gefühle und Worte (das ist Plural) stehen bei ihm nur selten an der öffentlichen Tagesordnung. "Aber es war ein unglaubliches Gefühl", sagte der neue Weltmeister. "Selbst in schwierigen Zeiten wollten wir immer zurückschlagen, haben wir niemals aufgegeben." Das habe sich in Sao Paulo bezahlt gemacht.

"Nach langer Zeit habe ich mein Ziel erreicht." Räikkönen wurde in fünf Jahren bei McLaren Mercedes zweimal Vizeweltmeister, jetzt holte er im ersten Ferrari-Jahr die WM-Krone. "Alles Weitere wird eine Zugabe. Ich habe die Formel 1 in diesem Jahr so sehr wie noch nie genossen."