Die neunte Pole Position des Jahres machte Ferrari nur bedingt froh. So freute man sich zwar mit Felipe Massa, aber Kimi Räikkönens letzte Runde, die laut Jean Todt auf der "komplizierteren Seite" war, hätte man sich doch anders vorgestellt. "Die Saison war ein Musterbild für ein spezielles Jahr und hat einen sehr knappen Kampf zwischen uns und unseren Hauptkonkurrenten erlebt. Wir sind uns der Bedeutung des Ergebnisses des Brasilien GPs bewusst", sagte Todt.

Deswegen wolle man auch mit der gegebenen Ausgangssituation alles probieren, um Räikkönen irgendwie noch zum WM-Titel zu führen - was auch immer das bedeuten soll. "Felipe wollte am Ende einer positiven Saison noch eine Marke setzen und fuhr eine fantastische Pole vor einem tollen brasilianischen Publikum, dass Ferrari immer toll unterstützt hat", sagte der Teamchef.

Massa selbst war über seine Pole Position natürlich äußerst erfreut, vor allem, weil es vor seinen heimischen Fans passiert war. "Ihre Zuneigung zu spüren und sie feiern zu sehen, ist wirklich aufregend", sagte der Brasilianer. Das Auto habe sich gut angefühlt und nun hofft Massa auch auf den Sieg am Sonntag. "Ich werde aber alles Nötige tun, um dem Team dabei zu helfen, den Fahrertitel zu holen", erklärte er.

Nicht alles Nötige tun konnte Räikkönen am Samstag, denn er wäre lieber selbst ganz vorne gestanden, auch wenn er Platz drei als keine schlimme Sache bezeichnete. "Damit bin ich in einer guten Position für das Rennen morgen - auch wenn ich mir die Strategie und die Performance des Autos ansehe", meinte der Finne. Wie er noch einmal wiederholte, fühlte er sich in seiner letzten Runde durchaus von Hamilton aufgehalten, sah aber keinen Sinn darin, weiter irgendwelche Schuldzuweisungen auszusprechen. "Ich bin zuversichtlich, dass ich meine Chance bis zum Ende am Leben halten kann", meinte Räikkönen.