Neue Saison, neuer Name: nach Jordan, Midland und Spyker erhält das in Silverstone beheimatete Team 2008 erneut einen neuen Namen. Der indische Milliardär Vijay Mallya und sein niederländischer Geschäftspartner Michiel Mol sollen sich laut Informationen unserer Kollegen von Autosport bereits entschieden haben: ab nächstem Jahr soll das Team Force India F1 heißen. Bernie Ecclestone soll schon sein Okay gegeben haben, jetzt müssen nur noch die anderen Teams und der World Motor Sport Council dem Namenswechsel zustimmen.

Mallya kann sich aber nicht vorstellen, warum jemand etwas gegen den neuen Namen des Teams haben sollte. "Force India bringt Indien und die hunderten Millionen von Indern zur Formel 1. Es ist nicht nur gut für unser Team, es ist gut für den ganzen Sport und alle Sponsoren, die in den Sport involviert sind", sagte er. Wenn sich die anderen Teams diese positiven Dinge ansehen, dann glaubt Mallya, dass es keine Probleme geben sollte.

Wie das neue Logo aussehen soll, weiß der Milliardär auch bereits. So soll ein "F" in den Farben der indischen Flagge auf dem Auto zu sehen sein. Die Farben des Autos hat er noch nicht festgelegt, da er davon ausgeht, dass die Sponsoren die Lackierung bestimmen werden, weil sie Farben haben wollen, die zu den Logos und dem Branding passen. "Aber ein Force India Logo und die indische Flagge wird sicher groß zu sehen sein." Was Mallya nicht vorhat, ist ein Wechsel seines Kingfisher Airlines Sponsoring-Engagements von Toyota zu Force India. Er kann sich vorstellen, mit einer seiner anderen Marken zu seinem Team zu gehen und denkt eher daran, zusätzlich zu sponsern. "Das ist eine Frage, die ich von allen meinen Freunden und von indischen Geschäftsleuten gestellt bekomme, denen ich sage, sie müssen auf Force India Formula One Werbung haben. Sie erwarten von mir, dass ich meine Marken auch drauf habe."

Der niederländische Einfluss im Außenauftritt scheint mit dem Namenswechsel anscheinend auch zurückgefahren zu werden. Mallya betonte, er habe sich mit seinen Partnern darauf geeinigt, dass Indien eine Möglichkeit sei, die man nutzen müsse, weswegen man auch den Namen so gewählt hat. "Ich sehe also keinen Grund, Nationalitäten reinzubringen, wenn es keine großen ökonomischen Gründe dafür gibt. Da ist ein Land mit 400 Millionen jungen Menschen unter 20 und alle warten auf einen alternativen Sport zu Cricket, den sie verfolgen können", erklärte Mallya.

Deswegen glaubt er, dass die Fernsehzahlen in die Höhe schnellen werden, noch in viel größerem Ausmaß als es bei Narain Karthikeyans Einsatz in der Formel 1 der Fall war. "Ein indisches Team in der F1 schien außer Reichweite. Es ist ein teurer Sport, große Budgets, sehr glamorös und etwas, das Inder als eine andere Welt ansahen und wo Indien nie sein würde." Doch nun würde sich das Bild eines neuen, wohlhabenden Indien zeigen und man sehe, dass man die Chance habe, in der Formel 1 aufzutreten. "Alleine das wurde mit viel Begeisterung in Indien aufgenommen. Es ist gut für alle und gut für den Sport."