Die Bilanz von Mario Theissen fällt positiv aus. Von Gesamtrang 8 in der Saison 2005 schaffte man es innerhalb von zwei Jahren auf den dritten Konstrukteursrang. "Statistisch gesehen sind wir sogar Zweiter, aber das zählt für mich nicht", spielt Theissen auf die McLaren-Disqualifikation an. "Ich sehe noch vier Autos auf der Strecke vor uns, dort will ich sie auch schlagen."

Möglicherweise schon an diesem Wochenende in Sao Paulo. "Wir fahren so schnell wir können", gibt sich Theissen angriffslustig. "Aber wir werden natürlich nicht in den Titelkampf eingreifen. Dennoch wollen wir das beste Ergebnis einfahren." Wenn man also vorne mitmischen könne, werde man es versuchen. "Wir kämpfen um ein gutes Ergebnis, um eine exzellente Saison auf einem Hoch zu beenden. Es gibt keinen Grund, von den Topplätzen fern zu bleiben."

Insbesondere nachdem man die technischen Probleme von Shanghai hinter sich gelassen hat. Noch am Sonntagabend flog man die defekten Teile im Handgepäck zurück in die Fabrik. "Es waren zwei verschiedene Probleme", verrät Theissen. "Es waren Hydrauliklecks an zwei unterschiedlichen Stellen." Mittlerweile habe man die Probleme behoben. "Wir verstehen, was passiert ist, wissen aber nicht, warum es erst nach 16 Rennen geschehen ist."

Noch länger könnte es dauern, bis die Automobilhersteller eine Antwort von der FIA auf ihre Vorschläge für das Motorenreglement der Zukunft bekommen. "Der Herstellervorschlag ging letzte Woche raus", sagt Theissen, "aber wir haben noch keine Reaktion." Auch die Kundenautosituation ist noch ungelöst. "Das hat auch Einfluss auf die Planungen von Prodrive", bestätigt Theissen. "Ich habe gehört, dass der Deal mit McLaren nicht geklappt hat, womit wir möglicherweise wieder nur elf Teams haben." In die juristischen Vorgänge gegen die Kundenautos will sich Theissen nicht einmischen. "Da warte ich auf eine Entscheidung des Gerichts."

Ein neues Concorde Agreement würde er jedoch am liebsten schon morgen unterschreiben. "Wir sind immer unglücklicher damit, dass wir so lange darauf warten müssen." Das gleiche Gefühl habe man auch bei der FOM und CVC. "Wir müssen vorankommen. Hoffentlich schon in den kommenden Wochen."