Um die Beziehung zwischen Jackie Stewart und Max Mosley war es in letzter Zeit nicht zum Besten bestellt, nachdem der FIA-Präsident den dreifachen Weltmeister als "beglaubigten Halbidioten" bezeichnet hatte. Stewart prüft im Moment seine rechtlichen Möglichkeiten, doch auch verbal hat der Schotte noch ein paar Salven gegen Mosley übrig und rät ihm, sich doch vielleicht zurückzuziehen.

Als neuestes Beispiel für eine schlechte Amtsführung des FIA Präsidenten führte er die Entscheidung an, dass in Brasilien Aufpasser in der McLaren-Box darauf achten sollen, dass beide Fahrer gleich behandelt werden. "Die Formel 1 ist ein Ort, wo die Besitzer die Fahrer bezahlen und sich Mechaniker holen, die das Auto entwerfen. Der Dachverband sollte zu den internen Vorgängen in einem Team nichts zu sagen haben. Es ist auch ein wenig scheinheilig. Können Sie sich vorstellen, dass die FIA zu Ferrari gegangen wäre, als Michael Schumacher dort war und dass sie darauf bestanden hätte, es gibt keine Nummer 2; Rubens Barrichello oder Eddie Irvine hätten die gleichen Rechte und beide Fahrer sollten mit den gleichen Chancen fahren?" meinte Stewart zur schottischen Zeitung Herald.

Für den Schotten ist es offensichtlich, dass Mosleys Fähigkeit zur Leitung der FIA mehr und mehr in Frage gestellt wird und dass seine Autorität zusehends untergraben wird. "Hauptsächlich deswegen, weil wir die spannendste F1-Saison seit Jahren haben, die Zeitungen aber voll von negativer Publicity sind. Der Dachverband schädigt die Reputation des ganzen Sports und bringt ihn in Verruf", betonte Stewart. Für ihn würde bei der FIA aus Eigeninteressen gehandelt und dafür müsse es eine größere Verantwortung geben. "Vielleicht war Max Mosley zu lange in seinem Job. Ich denke, er sollte seine Position überdenken und dass ein neuer Präsident von außerhalb des Sports geholt werden sollte, damit es keinen Interessenskonflikt gibt."