Bernie Ecclestone hat sich von seinen Aussagen distanziert, wonach er Hamilton im Titelkampf die Daumen drücke. "Es steht für mich felsenfest, dass Lewis der richtige Champion wäre", konnte man vor einer Woche im Guardian ebenso lesen wie kritische Töne des Formel 1-Boss gegenüber den beiden anderen Titelkandidaten: "Kimi Räikkönen spricht kaum mit jemandem und hat somit wenig für den Sport getan. Und Fernando Alonso hat in seinen beiden Jahren als Weltmeister gar nichts für den Sport getan."

Gegenüber spanischen Medien machte Ecclestone nun eine Rolle rückwärts. Die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und falsch verstanden worden. "Ich habe keinen klaren Favoriten, auch wenn Hamilton die mathematisch besten Chancen hat", so Ecclestone. "Aber genau wie er hat auch Fernando den Titel verdient, weil er sich mit seiner kämpferischen Art nie gschlagen gegeben hat und vor niemandem kapituliert und auch Kimi, der zum dritten Mal Chancen auf den Sieg hat, nach seinem ersten Jahr bei Ferrari, das auch nicht einfach gewesen ist", sagte er.

Auch, dass Alonso nichts für die Formel 1 getan habe, würde Ecclestone so nie sagen. "Das wäre eine Lüge. Wenn wir ihn gebeten haben, irgendwo zu erscheinen, konnten wir immer auf ihn zählen, ob nun bei Benefiz- oder bei Werbeveranstaltungen." Außerdem habe er der Formel 1 einen unvergleichlichen Boom nicht nur in seinem Heimatland Spanien beschert. "Er ist einer der bekanntesten Piloten der Welt, er war in der Lage, Schumacher zweimal in Folge zu schlagen, in Spanien hat er die Formel zur Sportart Nr. 1 gemacht, mit regelmäßig mehr Zuschauern als beim Fußball", behauptete Ecclestone, "aber nicht nur in Spanien, sondern auch in Südamerika oder in Asien, wo er tausende von Fans hat. Figuren wie er, machen die Formel 1 groß."

Ebenso sei es absurd zu sagen, dass er nicht wolle, dass Kimi gewinnt, weil er so wenig rede, stellte der Formel 1-Boss klar. "Ich würde nie einen Piloten aufgrund seines Charakters verachten. "Alle haben großen Verdienste und genießen meine Bewunderung dafür, dass sie Piloten sind", so Ecclestone. Auch zu Lewis Hamilton äußerte er sich: "Er ist die Speerspitze einer neuen, sehr gut vorbereiteten Fahrergeneration und hat nun die Möglichkeit Geschichte zu schreiben. Er ist zu einem sehr motivierten Team gekommen, hat schnell von einem Doppelweltmeister gelernt und ist sehr gut gefahren."

Vor allem sei Ecclestone aber froh, dass vor dem letzten Rennen in Brasilien drei Piloten die Chance haben Weltmeister zu werden. "Das ist eine Situation, die es sehr selten gibt und es ist das Beste, was der Formel 1 passieren kann."