Gestern beteuerte das Team noch einmal, dass man beide Piloten beim letzten Rennen in Brasilien absolut gleichbehandeln werde. Für die FIA ist das offenbar nicht ausreichend. Heute kam heraus, dass sich der Weltmotorsportverband durch einen offiziellen Vertreter in der McLaren-Box persönlich davon überzeugen will, dass beim Kampf um die Fahrer-WM alles mit rechten Dingen zugeht. Das bestätigte der spanische FIA-Delegierte Carlos Garcia in einem Interview mit der spanischen Sportzeitung AS.

"Ein FIA-Steward wird sicherstellen, dass nicht Falsches mit Fernandos Auto passiert, vor allem im Qualifying, wo es während der letzten Grands Prix einige Beschwerden und merkwürdige Situationen gegeben hat", sagte Garcia. "Ich habe am 3. Oktober ein Meeting mit Max Mosley gehabt, in dem ich meine Besorgnis über die Situatuion, in der sich Fernando befindet, mitgeteilt habe, und er hat mich beruhigt."

Auch Garcia selbst wird sich in Brasilien von der Gleichbehandlung Alonsos und Hamiltons bei McLaren überzeugen können. Allerdings wird er nicht in offizieller Funktion in der Box der Silberpfeile anwesend sein, sondern auf persönliche Einladung von Teamchef Ron Dennis. Allerdings machte Garcia deutlich, dass er nicht nur dort sei, um persönlich das Fair Play zu überwachen. "Bei McLaren gibt es zwei spanische Piloten, deswegen macht es für den spanischen Motorsportverband Sinn, dort zu sein", sagte er. "Ich bin überzeugt, dass für beide Fahrer im letzten Rennen Chancengleicheit herrscht."

Garcia ist der Meinung, dass sich es McLaren gar nicht mehr leisten könne, einen Fahrer zu bevorzugen. Denn Ferrari-Pilot Räikkönen sitze dem Team zu sehr im Nacken. "Das britische Team muss gegen die roten Autos kämpfen und nicht gegen seine Fahrer. Fernando muss ruhig bleiben", sagte der spanische FIA-Delegierte.

Die Verdächtigungen gegen McLaren kamen auf, nachdem Fernando Alonso im Qualifying in Shanghai nur auf Startplatz vier fuhr, während Hamilton die Pole holte. Danach machte Alonso gegenüber der spanischen Presse Andeutungen, dass sein Team am Wagen herummanipuliert haben könnte. "Ich kann mich an kein Rennen in meiner Karriere erinnern, in dem ich so weit hinter meinem Teamkollgen lag. Das ist schon ein bisschen komisch gewesen", sagte der Doppelweltmeister unter anderem.