Der große Preis von China war 2007 ein Rennen von Hätte, Wäre und Wenn. Viel hätte passieren können, wenn der Regen zu einem anderen Zeitpunkt gefallen wäre oder wenn einfach dieses und jenes nicht passiert wäre. So glaubte Heikki Kovalainen zum Beispiel, dass er auf Platz vier hätte fahren können, da das Auto dazu in der Lage gewesen wäre. "Es tut mir leid, dass wir es heute nicht geschafft haben. Wir müssen jetzt nach Brasilien und einfach alles geben", meinte der Finne.

Für Kovalainen begann das Rennen schon nicht gut. Er gewann zwar zunächst drei Plätze, hatte aber viel Untersteuern und es fehlte der Grip, weswegen er gleich wieder vier Positionen verlor. "Wir haben aber genau zur richtigen Zeit auf Trockenreifen gewechselt und danach war das Auto recht gut." In der Mitte des Rennens verlor er trotzdem wieder Zeit, da Kimi Räikkönen ihn kurz vorher überrundet hatte, aber auf alten Regenreifen fuhr und Kovalainen neue Trockenreifen hatte. "Ich konnte neben der Linie nicht überholen, weil es nass war und ich wollte keinen Unfall mit einem der Fahrer an der Spitze, also habe ich ungefähr sieben, acht Sekunden verloren, bis ich ihn überholen konnte." Schließlich und endlich blieb der Renault-Pilot dann aber hinter David Coulthard hängen und kam nur als Neunter ins Ziel. Die Schuld dafür, sah er bei seinem Fehler im Qualifying: "Ohne den wäre ich in den Top Ten gewesen."

Giancarlo Fisichella war weniger mit seinem Qualifying als mit seiner Strategie unzufrieden. Denn er meinte: "Das Auto war sehr schwer und unkonstant beim Start und wir wären mit weniger Benzin viel schneller gewesen." Den Zeitpunkt des Reifenwechsels sah er aber auch als richtig an. Danach musste er aber noch einmal Stoppen, weswegen er versuchte, so viel zu pushen wie möglich. "Es ging sich beinahe für uns aus, aber uns fehlte etwas Zeit. Es ist frustrierend, Elfter zu werden, nachdem man so viele Autos überholt hat - vor allem, weil wir mehr erreichen hätten können", sagte der Italiener.

Auf Ingenieursseite war man mit den Ergebnissen auch nicht besonders glücklich. Pat Symonds erklärte, dass man zur Rennmitte mit zwei verschiedenen Strategien alle Eventualitäten abdecken wollte, wobei sich aber herausstellte, dass sie sich recht ähnlich entwickelten. "Wir hatten aber letztendlich an den kritischen Punkten des Wochenendes nicht die Pace. Unser Platz in der Konstrukteurs-WM ist nun einzementiert und wir wollen das Jahr jetzt stark abschließen - Interlagos verspricht ein aufregendes Wochenende zu werden."

Denis Chevrier sah die Strategieentscheidungen vom Samstag als unvorteilhaft an, da das Wetter so wechselhaft war, dass sie sich nicht bewährten. "Die Startpositionen 13 und 18 haben aber auch nicht geholfen. Es ist frustrierend, die Punkte knapp zu verpassen und die Bedingungen nicht besser zu nutzen." Chevrier will das Jahr in Brasilien jetzt einfach nur mit einem guten Rennen abschließen, bei dem man noch einmal das volle Potential ausschöpft. Danach wird man dann vielleicht nicht darüber sprechen müssen, was sein hätte können.