Der erste Ausfall in diesem Jahr traf Lewis Hamilton ausgerechnet in dem Rennen, in dem er sich vorzeitig zum Weltmeister hätte küren können. Doch der McLaren-Pilot schien das Ganze relativ schnell verkraftet zu haben. "Als ich aus dem Auto war, war ich völlig am Boden, denn es war mein erster Fehler in diesem Jahr und dann passierte er noch in der Boxeneinfahrt, wo ich das normalerweise nicht mache. Man kann nicht durch das Leben gehen, ohne Fehler zu machen. Aber ich habe es überwunden und schaue auf Brasilien", sagte Hamilton gegenüber ITV. Denn er weiß, dass sein Team auch dort dafür sorgen wird, dass er ein gutes Auto hat und außerdem ist er sich bewusst, dass er nach wie vor in der WM vorne liegt.

Wie er den Fehler in der Boxeneinfahrt hätte vermeiden können, wusste der Brite aber auch nicht. "Wir hatten ein tolles Rennen und wussten nicht, ob es regnen würde oder nicht. Die Reifen wurden schlechter und schlechter und man konnte beinahe die Lage unterhalb erkennen. Als ich in die Box kam, war es wie auf Eis, ich konnte nichts tun", schilderte Hamilton die Situation. Außerdem waren seine Rückspiegel noch schmutzig, weswegen er seine Reifen nicht sehen konnte; er hatte nur das Gefühl, sie seien hinüber. "Ich wollte aber reinkommen, also hätte alles perfekt funktionieren können. Ich denke, wir hatten im Trockenen die Pace und es tut mir leid für das Team. Sie haben wie immer einen tollen Job gemacht. Wir haben immer noch ein Rennen und können es nach wie vor schaffen."

Das Team nahm die Fehlentscheidung auf seine Kappe. "Wir haben ihn nicht reingerufen", bestätigte Martin Whitmarsh. "Wir haben ihn wohl eine Runde zu lange draußen gelassen." Der Grund dafür war, dass man die Wetterentwicklung abwarten wollte. Der Poker ging nach hinten los. "Wir wollten nicht reingehen und die falschen Reifen aufziehen. Als war uns entschieden hatten, war es zu spät." Whitmarsh versucht die positiven Dinge zu sehen: "Für Lewis war es sehr enttäuschend, aber Fernando ist zurück im Titelkampf. Für die Fans gibt das einen sehr spannenden Showdown in Brasilien."