Erstmals seit dem Jahr 2000 ist Flavio Briatore nicht bei einem Formel 1-Rennen, weil er mit Bernie Ecclestone nach Europa geflogen war, der Formel 1-Boss aber in Europa blieb und der Renault-Teamchef damit gestrandet ist. Und was passiert dann? Das Team hat ein schlechtes Qualifying. Das lag zwar wahrscheinlich nicht daran, dass Briatore nicht da war, aber dennoch wird es weder ihn noch das Team freuen.

Heikki Kovalainen schaffte es immerhin in Q2 und hatte Chancen, auch unter die Top Ten zu kommen. Doch ein Fehler machte alles zunichte. "Ich machte einen Fehler, als ich vor der langen Geraden in Kurve 13 nach draußen kam. Ich hatte also nur eine Gelegenheit, die Zeit wieder hereinzuholen und das war Kurve 16. Ich versuchte, zu viel Geschwindigkeit mitzunehmen und es ging schief: das Auto kam über die Kerbs und die Runde war futsch", erklärte der Finne. Er wusste, dass er alles perfekt hinbekommen musste, um die Top Ten zu schaffen, was ihm aber nicht gelang.

Was Kovalainen allerdings glaubt, ist, dass einige verschiedene Setups bei den verschiedenen Teams gefahren wurden. Denn am Sonntag wird Regen erwartet und so mancher dürfte bereits mit einer Regenabstimmung unterwegs gewesen sein. Da die Top Speeds aber so knapp beisammen lagen, war sich Kovalainen nicht ganz sicher, ob dem wirklich so war. "Unser Auto hatte eine neutrale Balance, es war nur einfach der Speed nicht da. Wir müssen jetzt abwarten und schauen, was morgen passiert."

Giancarlo Fisichella fand zu spät die passende Setup-Richtung, Foto: Sutton
Giancarlo Fisichella fand zu spät die passende Setup-Richtung, Foto: Sutton

Giancarlo Fisichella hofft darauf, dass am Sonntag der Regen passiert, denn für ihn lief es seit Freitagmorgen nicht so richtig. Erst im letzten Run im Training am Samstag fand er laut eigenen Angaben die richtige Setup-Richtung. "Das bedeutete, dass ich unvorbereitet in das Qualifying ging. Wir verwendeten im zweiten Run den weichen Reifen und damit hatte ich am Ende der Runde Graining. Ich machte einen Fehler in der letzten Kurve, der mich zwei Zehntel gekostet hat - dadurch habe ich es nicht geschafft", sagte er zu seinem Ausscheiden in Q1.

Bei Pat Symonds, der in Briatores Abwesenheit die Verantwortung trägt, war das Ergebnis vom Samstag nicht unbedingt ein Grund zum Feiern. Fisichella fand eben erst im Qualifying die richtige Richtung beim Auto, was viel Zeit bei der eigentlichen Setup-Arbeit kostete. "Auf einem Kurs, auf dem der R27 nicht konkurrenzfähig ist, kam uns das teuer zu stehen", meinte Symonds. Zu Kovalainen meinte er, dass der Finne einfach ungewöhnliche Risiken hatte nehmen müssen, um es vielleicht in Q3 zu schaffen. "Leider zahlte sich das nicht aus und das bedeutete, keines der Autos ist in den Top Ten. Alle lokalen Vorhersagen prognostizieren Regen für morgen und das ist immer ein Leistungs-Ausgleicher. Unabhängig davon sind das aber keine guten Startplätze."

Dem konnte Motorenchef Denis Chevrier nur zustimmen und schrieb das schlechte Ergebnis einfach einer schwachen Leistung zu. "Während das morgendliche Training andeutete, dass Heikki vielleicht in die Top Ten kommen könnte, zeigte das ausgeglichene Feld im Qualifying, dass dies nicht der Fall war", sagte Chevrier. Auch er ist sich bewusst, dass am Sonntag der Regen kommen könnte, meinte aber, dass man sich durch die Leistung am Samstag die Aufgabe am Sonntag nicht gerade einfacher gemacht hat.