Bei Renault war der Freitag einerseits typisch, andererseits auch wieder nicht. Da war auf der einen Seite Giancarlo Fisichella, der den freitäglichen Standard erlebte, was unter anderem bedeutete, dass die Strecke zunächst schmutzig war und mit Fortdauer des Tages sauberer wurde. Am Auto wurde auch recht normal gearbeitet. "Die Balance war unkonstant mit schlechtem allgemeinen Grip, aber wir kennen die Richtung, in die wir über Nacht arbeiten müssen, damit die Situation besser wird. Was die Reifen betrifft, so waren beide auf kurzen und langen Runs recht ähnlich", berichtete der Italiener.

Weniger normal, aber anscheinend trotzdem annehmbar, war der Freitag für Heikki Kovalainen, der im zweiten Training zwar stehen blieb, aber trotzdem einige Runden abspulte. "Ich habe ein bisschen Zeit verloren, aber dank der großartigen Arbeit der Mechaniker, konnte ich vor Ende der Session noch ein paar Runs reinquetschen, was wichtig war." Obwohl es sein erster Ausflug auf der Strecke von Shanghai war, genoss Kovalainen die Fahrt, da die Oberfläche sehr eben ist und man die Kerbs gut attackieren kann. "Es ist einfach ein normaler, moderner Kurs und ich kam schnell damit zurecht", sagte der Finne. Wie sein Teamkollege glaubt er nun auch zu wissen, was über Nacht zu tun ist und erwartet sich im Qualifying in der normalen Position an der Spitze des Mittelfeldes.

Auf Ingenieursseite konnte man den Optimismus der beiden Fahrer nicht ganz teilen. Der oberste Renningenieur, Alan Permane, sieht noch einiges an Arbeit, da die Balance des Autos nicht wirklich passte - andererseits sah er deswegen auch noch viel Raum für Verbesserungen. Ansonsten lief es laut ihm aber auch normal ab, wobei man sich vor allem auf den Aero-Kompromiss zwischen langen Geraden und dem Infield konzentrierte. Motorchef Denis Chevrier konnte aufklären, was bei Kovalainen nicht funktioniert hatte, als das Auto stehen blieb: "Wir hatten ein Problem bei der Benzinversorgung, weswegen Heikki Benzindruck verloren hat und auf der Strecke stehen blieb." Durch die schnelle Arbeit konnten die Auswirkung auf das Arbeitsprogramm aber gering gehalten werden und Chevrier bekam das, was er an jedem normalen Freitag haben will: Daten.