Er kann am Sonntag mit einem Sieg Formel 1-Weltmeister werden. Dennoch ist Lewis Hamilton nur ein Rookie, der gerade seine erste F1-Saison abschließt, der in Japan erst zum zweiten Mal unter so chaotischen Wetterbedingungen fuhr und der noch viel lernen muss, zum Beispiel wie man ein Feld hinter dem Safety Car anführt, ganz besonders unter so schwierigen Bedingungen.

"Er hat hinter dem Safety Car einen shit job gemacht", beschwerte sich Mark Webber auf der Donnerstags-Pessekonferenz in Shanghai. Webber lag vor dem zweiten Restart direkt hinter Hamilton, erlebte den Start aber nicht mehr, weil ihm Sebastian Vettel noch während der SC-Phase ins Heck rauschte. "Lewis hat damit sicher dazu beigetragen, dass Sebastian mich getroffen hat - er hat nicht gemacht, was er machen sollte. Im Fahrermeeting hat er noch gesagt, wie toll er es machen werde, aber er machte das genaue Gegenteil. Jetzt wissen wir für das nächste Mal bescheid." Das könnte übrigens schon am Sonntag der Fall sein, denn die Regenwahrscheinlichkeit steigt momentan wegen eines Taifuns rapide an.

Fernando Alonso unterstützte die Aussagen von Webber. "Wir waren alle der Meinung, dass es einige unnötige Manöver gab, aber es ist in einem Regenrennen immer schwer, zu wissen, was das Auto vor einem macht", sagte der Spanier. "Als Mensch reagiert man auf Bewegungen", verteidigte sich Vettel. "Ich sah Lewis ganz nach rechts fahren und dachte, er würde anhalten - ich hatte verständlicherweise nicht vor, Marks und mein Rennen zu ruinieren."

Und gleich dazu sein Rennen in China, denn Vettel bekam von den Rennstewards eine Strafversetzung um 10 Plätze aufgebrummt. Diese Strafe könnte jedoch abgemildert oder ganz gestrichen werden. Am Donnerstag bestätigte die FIA, dass es neue Beweise gibt, die belegen sollen, dass Hamilton stark bremste und dann wieder extrem beschleunigte. Bei den Beweisen handelt es sich um ein Video, das ein Fan bei youtube eingestellt hat und welches Toro Rosso-Teamchef Franz Tost als Verteidigung anführte. Mittlerweile wurde das Video von der Formula One Management gesperrt. Die Rennkommissare untersuchen die Szene momentan erneut. Schlimmstenfalls könnte also auch Hamilton noch nachträglich eine Strafe in Form einer Strafversetzung drohen. Der Spannung in der WM wäre das sicher nicht abträglich.