Was ist an diesem Wochenende wichtiger: die eigenen Ergebnisse oder der Blick auf das WM-Finale?
Mario Theissen: Für uns die eigenen Ergebnisse, für die WM-Finalisten der Blick aufs WM-Finale. Von unserem Team erwarte ich eine starke Performance, wie wir sie bisher in dieser Saison gesehen haben.

Wird Lewis Hamilton schon am Sonntag Weltmeister?
Mario Theissen: Das kann gut sein, aber wir werden es alle erst am Sonntagnachmittag wissen. Wenn er den Sack zumacht, kann man schon sagen, dass so etwas bisher in der F1 nicht dagewesen ist. Somit ist es nicht nur eine Überraschung, sondern ein einmaliger Vorgang. Es ist der Ausdruck einer superstarken Leistung über die gesamte Saison hinweg.

Japan lief nicht ganz nach Plan. Kann man das hier wieder gutmachen?
Mario Theissen: Das hoffe ich. In Japan hat einiges nicht gepasst. Viele Fahrer hatten die Chance aufs Podium zu fahren, unsere beiden Fahrer waren dabei - sehr vielen ist diese Chance durch Unfälle und Defekte entglitten; auch hier waren unsere Fahrer dabei. Das kommt vor: ein Regenrennen ist schwer kalkulierbar. Wir werden hier mit dem Anspruch antreten, zur normalen Form zurückzukehren.

Robert fühlte sich wegen seiner Strafe in Fuji ungerecht behandelt. Unterschwellig schwang mit: es spielt schon immer eine Rolle, gegen wen man etwas macht...
Mario Theissen: Das sollte natürlich keine Rolle spielen, aber Tatsache ist, dass wir in Japan viele Kollisionen gesehen haben und diese unter solchen Bedingungen viel leichter geschehen. Zum einen, weil die Autos sich auf dem Wasser anders verhalten, zum anderen, weil die Fahrer fast nicht sehen können, was vor oder hinter ihnen passiert. Robert war der einzige, der bestraft wurde. Da teile ich seine Meinung, dass man das auch hätte anders regeln können.

Hier besteht wieder die Gefahr, dass es am Sonntag regnen könnte. Ihre Fahrer waren der Meinung, dass man in Fuji gar nicht hätte fahren sollen - hat das hier Konsequenzen?
Mario Theissen: In erster Linie werden das die Fahrer machen. Nur sie können beurteilen, wie es sich im Auto anfühlt und wie gefährlich es ist. Das ist von der Boxenmauer sehr schwierig zu beurteilen. In meinen Augen ist also der Fahrerkreis der richtige, das bei der FIA zu adressieren.

Haben die Fahrer dafür genügend Macht und Einfluss?
Mario Theissen: Ich glaube schon. In der Vergangenheit haben wir schon gesehen, wenn die Fahrer sich einige waren, hat die FIA die Argumente auch für ihre Entscheidungen berücksichtigt.