Ein harter Flug liegt hinter Timo Glock. "Wir haben lange und ausdauernd gefeiert", erinnert sich Timo an seine GP2-Meisterfeier am vergangenen Sonntag in Valencia. "Das haben wir uns nach diesem schwierigen Jahr aber auch verdient." Die nächste Belohnung könnte es in zwei bis drei Wochen geben: dann wird sich entscheiden, ob Timo im nächsten Jahr ein Renncockpit in der Formel 1 erhält.

Noch ist nichts entschieden, aber im Gegensatz zu anderen Fahrern gibt Timo offen zu, dass es Gespräche gibt und mit wem diese geführt werden. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde: Es gibt keine Kontakte in Richtung Toyota oder Williams." Allerdings seien die Gespräche noch lange nicht so weit, dass er etwas vermelden könnte. "Außerdem hab eich noch immer einen Vertrag mit BMW, den ich erfüllen möchte." Glock würde sogar gerne dort bleiben, nur hat für ihn ein Renncockpit oberste Priorität - das kann ihm BMW Sauber momentan nicht bieten. Dafür kann es ein drittes Team neben Toyota und Williams. "Das dritte Team kann ich aber leider nicht nennen."

Seine Chancen stehen gut. "Sie haben noch nie so gut gestanden wie im Moment", glaubt er. "Wenn ich an letztes Jahr oder vor zwei Jahren zurückdenke, da war ich weit weg von einem F1-Cockpit." BMW Sauber habe ihm die Rückkehr als Testfahrer ermöglicht. "Und sie haben mich für den GP2-Titelgewinn am letzten Wochenende freigestellt - das hätte nicht jedes Team gemacht. Dafür ein Riesendankeschön an BMW und Mario Theissen."

Timos Ziel bleibt weiterhin ein Renncockpit, "um irgendwann das zu machen, was Lewis Hamilton gerade macht." Zutrauen würde er sich das. "Wenn die Voraussetzungen stimmen, traue ich mir einiges zu. Ich habe letztes Jahr in der GP2 bewiesen, dass ich auf einem ähnlichen Niveau fahre wie er." In der zweiten Saisonhälfte holte Glock sogar mehr Punkte als Hamilton. "Aber wenn ich mir das nicht zutrauen würde, müsste ich ja zugeben, dass ich schlechter bin als er." Und das macht kein Rennfahrer freiwillig.