Nico, wie ist das Gefühl, wenn man ständig gefragt wird, ob man nächstes Jahr McLaren fährt?
Nico Rosberg: Das ist ein gutes Gefühl, denn es ist immer gut, wenn man über einen jungen Fahrer spricht.

Lewis hat Fernando im ersten Jahr überrascht, könntest Du das umgekehrt auch mit Lewis?
Nico Rosberg: Ich würde es mir schon zutrauen. Ich bin super drauf, aber es bringt nichts, darüber zu diskutieren. Das wird erst irgendwann in der Zukunft vielleicht einmal möglich sein - noch habe ich einen Vertrag bei Williams. Ich bin hier glücklich und hoffe auch, dass wir ein tolles Auto bauen.

Worin hast Du Dich dieses Jahr so stark verbessert, dass Du sagst: ich würde es mir zutrauen.
Nico Rosberg: Ich habe aus meiner ersten Saison, auch aus meinen Fehlern gelernt. Ich bin sehr selbstkritisch und mache deshalb sehr große Sprünge. Es liegt aber sicher noch ein Weg vor mir, ich habe noch gute Steigerungsmöglichkeiten. Wichtig ist auch, dass mir das das Team sehr geholfen hat. Ich habe ein viel standfesteres und schnelleres Auto; letztes Jahr konnte ich nicht konstant Sechster werden. Das war mit dem Auto nicht möglich, selbst die Top10 waren sehr schwierig.

In Japan war das nicht möglich.
Nico Rosberg: Ja, weil das Auto stehen geblieben ist. Ich war vor Liuzzi und wäre mindestens Achter geworden.

Japan war aber insgesamt verkorkst.
Nico Rosberg: Das war doof. Ich hatte den Motorwechsel, es war ein schwieriges Wochenende. Außerdem finde ich, dass kein Rennen hätte stattfinden sollen.

Wirst Du es beim GPDA-Meeting noch einmal zur Sprache bringen, dass man unter solchen Umständen vielleicht nicht fahren sollte?
Nico Rosberg: Ja, klar. Das beste Beispiel bin ich. Mein Auto ist mitten auf der Geraden kaputt gegangen - da sind die anderen beim zweiten Re-Start links und rechts an mir vorbeigeflogen. Ich kann garantieren, dass die mich erst im letzten Moment gesehen haben. Da hätte ganz leicht einer das Hinterrad treffen und hoch schießen können.

Warum wissen das die Entscheidungsträger nicht?
Nico Rosberg: Die wissen es schon. Ich weiß nicht, wieso sie sich anders entschieden haben.

Werden da andere Prioritäten gesetzt als die Sicherheit der Fahrer?
Nico Rosberg: Das muss wohl der Fall sein. Denn es war sicher gefährlich.

Waren es die schlimmsten Bedingungen, die Du je erlebt hast?
Nico Rosberg: Ja, mein Auto hatte mehr Aquaplaning als andere. Es war echt hart, auf der Strecke zu bleiben. In drei bis vier Kurven war volles Aquaplaning.

Was rechnest Du Dir in Shanghai aus?
Nico Rosberg: Ich freue mich auf das Rennen und hoffe, dass wir ein tolles Rennen haben können. Wir haben uns immer weiter gesteigert, das soll so weitergehen. Ein sechster Platz, einen BMW schlagen, das wäre toll.

Und das hoffentlich ohne Regen.
Nico Rosberg: Nein, es kann ruhig regnen. Ich habe nur gehört, wenn es regnet, kommt wieder die Welt runter, weil ein Taifun da ist - das wäre nicht ideal.