Alles ist gut gegangen. Bis auf den Unfall von Fernando Alonso kam es im Regenchaos von Fuji zu keinem schweren Abflug - der Spanier blieb zum Glück unverletzt. Nur seine Titelchancen steckten einen schweren Schlag weg. Dennoch schien sich nach dem Rennen kaum noch jemand für das Thema zu interessieren, das vor dem Start und während der Anfangsphase die Diskussionen beherrschte: hätte das Rennen so überhaupt durchgeführt werden dürfen?

Bereits während des Rennens teilten einige Fahrer ihren Frust per Funk mit: es sei unfahrbar, man solle sofort aufhören. "Die Bedingungen heute waren extrem. Ich denke, man hätte das Rennen bei diesem Wetter gar nicht freigeben sollen", fand Nick Heidfeld auch hinterher noch deutliche Worte in Richtung Rennleitung. "Der Beginn des Rennens war sehr riskant, und meines Erachtens wurde die Entscheidung zur Freigabe etwas zu früh getroffen, man konnte kaum 50 Meter weit sehen", pflichtete sein Teamkollege Robert Kubica bei.

Auch Nico Rosberg hätte gegen einen Abbruch nicht interveniert. "Man hat nichts gesehen", sagte der Williams-Pilot. "Ich finde nicht, dass das Rennen regulär war. Es war zu gefährlich. Für mich war es Unsinn, dass gefahren wurde." Die Gischt verhinderte, dass die Fahrer ihre Vorderleute erkennen konnten, daraus resultierten einige glimpflich verlaufene Kollisionen.

David Coulthard hatte trotzdem irgendwie Spaß. "Rennfahrer sind verrückt. Auf der einen Seite hat man Angst, auf der anderen hat man Spaß, weil man immer am Limit ist - selbst auf der Geraden", sagte der erfahrene Hase. Tonio Liuzzi ging sogar noch einen Schritt weiter: "Die Bedingungen waren für alle kritisch, aber wir sind Rennfahrer und unser Job ist es, Rennen zu fahren."