Die Schlagzeilen waren schon geschrieben: 'Sebastian Vettel sensationell auf dem Podium' hätte auch an dieser Stelle stehen können. Doch anstatt Jubel gab es bei Toro Rosso am Ende doch nur betretene Gesichter. Ausgerechnet in der Safety Car Phase fuhr Vettel dem vor ihm liegenden Mark Webber ins Heck, womit er nicht nur seine eigenen Podiumsträume, sondern auch die des Australiers zerstörte.

Ein Fehler, der eigentlich nicht passieren sollte - das wusste auch der völlig zerknirschte Vettel. Man sah ihm an, dass nach dem Unfall Tränen geflossen sind. Trotzdem stellte er sich den Medien. "Wir hatten ja schon am Anfang des Rennens zwölf Runden lang eine Safety-Car-Phase, man war es also schön gewöhnt, in der Schlange aufzupassen", sagte Vettel bei RTL. Erklären konnte er sich seinen Fauxpas selbst nicht so richtig. "Ich habe auf der rechten Seite nur mit einem Auge gesehen, dass Lewis ganz langsam wurde und habe mich gewundert und da bin ich schon auf Webber aufgefahren. Das war wirklich nicht meine Absicht, es tut mir leid."

Bis dahin hatte Vettel nahtlos an seine starke Qualifying-Leistung angeknüpft und während um ihn herum das Chaos ausbrach, pilotierte er seinen Toro Rosso immer weiter nach vorne, bis er nach den Boxenstopps auf Platz drei stand. "Die Bedingungen waren sehr schwierig. Man konnte auf der Gerade fast überhaupt nichts sehen", berichtete der 20-jährige. "Trotzdem haben wir wie gestern einen super Job gemacht. Das Team hat bei den Boxenstopps perfekt gearbeitet." Doch am war alles vergebens.

Mark Webber ist sauer auf Vettel., Foto: Sutton
Mark Webber ist sauer auf Vettel., Foto: Sutton

Dieses perfekte Team versuchte den 20-jährigen nach dem Unfall wieder aufzurichten - viel geholfen hat es ihm noch nicht. "Letzten Endes kämpfe ich mehr mit mir selbst, als mit dem, was jeder andere sagt. Es ist schon hart, was passiert ist", sagte er. "Das Team versucht mich natürlich aufzurichten und klopft mir auf die Schulter, aber da muss ich alleine durch." Auf jeden Fall sei er keiner, der in der Safety Car Phase aggressiv attackieren würde.

Den Zuspruch, den Sebastian Vettel vom eigenen Team bekam, kann er von Mark Webber nicht erwarten. Der Australier war aller Erklärungsversuche und Entschuldigungen zum Trotz sauer auf Vettel. "Er ist ein Kind, nicht war", bemerkte er im britischen Fernsehen. "Sie haben nicht genug Erfahrung - sie machen einen guten Job und dann machen sie alles kaputt."