Wenn sich Giancarlo Fisichella nach dem Freitag einer Sache sicher war, dann war es jene, dass es realistisch nicht möglich ist, für den Rest des Wochenendes vor BMW Sauber zu liegen. "BMW war immer schneller als wir in diesem Jahr. Es sind jetzt zwei Monate, seit wir mit der Entwicklung am Auto aufgehört haben, also weiß ich nicht wieso [wir am Freitag vorne waren]. Vielleicht war es die Benzinladung oder andere Dinge, weswegen wir heute schneller waren als BMW", sagte der Italiener am Freitag in Fuji. Für den Samstag erwartet er sich eine Änderung in der Reihenfolge.

Worüber er sich noch nicht so sicher war, war das Abtriebsniveau, mit dem Renault unterwegs war. Am Ende der Geraden war man recht schnell und vielleicht will man den Abtrieb noch etwas anpassen, um in den anderen Sektoren etwas Zeit zu gewinnen. "Es ist schwer. Es war ein großer Unterschied zwischen den Fahrern, was den Speed betrifft. Man kann auf der Geraden viel gewinnen, aber dann verliert man viel im Infield. Es hängt vom Charakter des Autos und vom Fahrstil ab, man braucht einen guten Kompromiss", erklärte Fisichella.

Für den Sonntag hat er schon genaue Vorstellungen. So wollen er und Renault vor Williams bleiben, um in der Konstrukteurs-WM das Polster zu vergrößern. Doch mit Williams hängt für ihn momentan auch anderes zusammen. Denn der Italiener bastelt an seiner Formel 1-Zukunft, die auch ohne Renault weitergehen soll - eine Entscheidung könnte es aber erst nach Saisonende geben. "Ich spreche schon mit anderen Teams, es sind im Moment aber nicht viele Cockpits frei", meinte er. Konkret auf Williams als Alternative angesprochen, sagte er: "Ich würde nicht Williams sagen, aber ich will nächstes Jahr Formel 1 fahren. Ich will nicht zu viel Zeit verlieren."

Seine Formel 1-Schäfchen schon ins trockene gebracht hat Heikki Kovalainen, der sich erleichtert zeigt, wie die Saison für ihn nach dem unglücklichen Beginn verlaufen ist. "Ich bin zufrieden. Wenn man sich Indy und Kanada ansieht, da waren die Resultate nicht da und es wurde schon darüber gesprochen, dass ich in ein anderes Team komme oder ersetzt werde", erklärte der Finne. Doch nun gäbe es einige Teams, die ihn für das kommende Jahr haben wollen und auch das Feedback bei Renault sei sehr positiv. "Ich wollte immer positiv denken und sagte mir immer: 'So lange sie mich nicht rausschmeißen, bevor ich es hinkriege, würde alles gut sein.' Sie haben mich auch behalten und jetzt läuft es." Deswegen ist Renault für ihn auch erste Wahl für 2008.

Momentan fährt Kovalainen aber in Fuji und geht davon aus, dass es für den Rest des Wochenendes gut aussieht. "Wir hatten einen besseren Freitag als an den vergangenen Wochenenden. Ich bin mit dem Auto recht zufrieden", berichtete er. Nur auf seinen schnellen Runden mit den weicheren Reifen hatte er "ein paar Momente" in den letzten Sektoren, weswegen die Zeiten nicht ganz gepasst haben. "Ich glaube nicht, dass ich sie schon ganz richtig hinbekommen habe. Das ist aber für alle gleich. Alle suchen das Limit und probieren verschiedene Linien. Abgesehen davon sind wir aber in guter Verfassung, denke ich."

Heikki Kovalainen glaubt, schon den richtigen Abtrieb zu haben, Foto: Sutton
Heikki Kovalainen glaubt, schon den richtigen Abtrieb zu haben, Foto: Sutton

Blieb auch bei ihm noch die Frage nach dem Abtrieb, die er für sich aber schon geklärt sieht. "Wir haben unsere Flügel seit gestern nicht verstellt. Wir fahren den gleichen Level und ich glaube, den hat die Simulation auch vorgeschlagen. Ich denke, da haben wir nicht nur geraten", sagte Kovalainen. Bei anderen Fahrern habe man aber gesehen, dass sich die Top Speeds und damit wohl auch ihre Flügeleinstellungen geändert haben. "Man muss einen Kompromiss finden. Man kann mit verschiedenen Abstimmungen die gleiche Zeit fahren", sagte er. Gesucht wird aber wohl jene, mit der man im Rennen auch am meisten ausrichten kann.