Wenn sich die Saison dem Ende neigt, wird es immer Zeit, Bilanz zu ziehen. Robert Kubica ist im Großen und Ganzen mit dem Jahr 2007 zufrieden, auch wenn ihn die gesamte Saison über immer wieder Probleme plagten. "Wir haben uns gut geschlagen, es ist gut, dass wir den Abstand zu Ferrari und McLaren halten konnten, obwohl sie noch immer Vollgas im Titelkampf geben." Genauso positiv stuft er die große Lücke zu Renault ein.

Weniger gut waren seine technischen Probleme. "Meine Leistung war okay, aber ich habe einige Punkte verpasst, das war enttäuschend", bilanzierte er. "Die Performance des Autos war da, leider hatten wir zu viele Probleme. Das müssen wir verbessern, wenn wir noch weiter vorne sein wollen." Zu Saisonbeginn plagten Kubica immer wieder Getriebeprobleme, später waren es Softwareprobleme, Motorprobleme oder Fehler beim Boxenstopp. "Der Saisonstart war noch etwas schlimmer, weil ich da nicht ins Ziel gekommen bin, aber das haben wir verbessert. Es gibt dennoch viel zu tun."

Über die Konkurrenzfähigkeit seines Teams im neuen Jahr macht er sich keine Sorgen. "Ich habe eher Sorgen, dass die Probleme sich wiederholen könnten." Aussagen für die neue Saison lassen sich allerdings noch nicht treffen. "Alle sprechen über Ferrari und McLaren - aber wer weiß schon, wer nächstes Jahr der Schnellste sein wird?", betonte er. "Vielleicht halten wir die Lücke zu Ferrari und McLaren, aber Renault ist plötzlich schneller als alle anderen." Das wisse man nie. "Wir wollen den größtmöglichen Schritt machen, hoffentlich ist unser Schritt größer als der von allen anderen." Das sei jedoch schwierig vorherzusagen. "Statistisch gesehen sind Ferrari und McLaren immer da. Aber dieses Jahr hat uns auch niemand so stark erwartet. Wer weiß, wer die nächste Überraschung sein wird?" Die Antwort liefere erst das erste Rennen der neuen Saison.

Bis dahin haben die Teams noch viel zu tun. Denn durch die Einführung der Einheitselektronik und den Wegfall der Fahrhilfen werden sich die Fahrer wieder etwas umstellen müssen. "Beim ersten Test wird das sicher knifflig", so Kubica. "Aber das war beim ersten Test mit Bridgestone-Reifen in diesem Winter auch so, alle Fahrer haben die Vorderräder blockiert, sich dann aber schnell angepasst. Das wird jetzt genauso sein. Ich erwarte keine großen Überraschungen."

Wenn dann beim Start. "Der Start wird mehr vom Gefühl des Fahrers abhängen." Man müsse versuchen, so wenig Wheelspin wie möglich zu haben. "Dieses Jahr war das mit der Elektronik nicht so wichtig, nächstes Jahr muss der Fahrer mehr tun." Man werde einen guten Start sofort von einem schlechten unterscheiden können. Die erhöhte Reifenabnutzung sieht Kubica nicht als problematisch an. "Vielleicht müssen wir etwas mehr auf die Temperatur achten, weil es einfacher sein wird, die Reifen wegen des Wheelspins zu überhitzen." Andererseits würden die niedrigeren Kurvengeschwindigkeiten das Leben der Reifen erleichtern.