Spekuliert wurde darüber bereits länger, aber bei einem Mediengespräch am Montag in London bestätigte Max Mosley, dass es Bernie Ecclestone war, der ihm und der FIA den Tipp gab, dass innerhalb von McLaren E-Mails ausgetauscht wurden, die mit der Untersuchung gegen das Team zusammenhingen und belastend seien. Ron Dennis hatte Mosley zwar in Ungarn als Erster über die Existenz von Mails unterrichtet, doch deren Tragweite wurde erst durch einen Tipp des Formel 1-Bosses bekannt. "Ja, er sprach mit mir darüber und sagte mir, dass sie belastend seien. Ich weiß nicht, wer sie ihm gegeben hat, aber ich habe einen Verdacht", sagte Mosley laut Gazzetta dello Sport.

Wie der FIA-Präsident aber weiter erläuterte, hätte es wohl auch eine Strafe für McLaren gegeben, wenn die Mails nicht aufgetaucht wären. "Ja, auf andere Art, in der Berufungsanhörung, die nicht stattgefunden hat. Und McLaren wäre wahrscheinlich für zwei Jahre ausgeschlossen worden, die Fahrer hätten ihre Punkte aberkannt bekommen, aber die Geldstrafe für das Team wäre nicht so hoch gewesen", meinte Mosley.

Trotz der abgeschlossenen Anhörung sind für ihn aber noch immer einige Fragen offen. So bezweifelt er, dass Nigel Stepney seine Informationen gratis weitergegeben hat und fragt sich, wer ihn bezahlt hat und warum. Darauf angesprochen, mit welchen Strafen Stepney und Mike Coughlan bei ihren Verfahren zu rechnen haben, sagte Mosley: "Es wird bei den Verfahren in Italien und Großbritannien schwere Konsequenzen für sie geben. Keiner wird sie mehr in der F1 anstellen, das ist sicher. Wir hatten ein Sportgerichtsverfahren. Bei den normalen [Verfahren] werden unglaubliche Dinge zum Vorschein kommen - viele davon."