Es war insgesamt kein guter Rennsonntag für David Coulthard in Spa. Einerseits zwang ihn ein Hydraulikproblem zur Aufgabe, da er die Kontrolle über das Gas und die Servolenkung verlor. Er war nur froh, dass es an einer einigermaßen passenden Stelle passierte. "Am Freitag hatte ich den Defekt in der Eau Rouge, was nie gut ist. Dieses Mal passierte es zum Glück auf einer Geraden, also hatte ich mehr Platz, mein Auto aus dem Weg der anderen zu bringen. Es gibt aber keine Möglichkeit, dass du in so einer Situation wieder an die Box kommst, da du keine Kontrolle über das Gas hast", erzählte der Schotte.

Was ihn diesmal aber viel trauriger stimmte als sein Ausfall, war der tödliche Unfall seines Landsmannes Colin McRae. "Ich bin schockiert und bestürzt wegen des Verlustes für die McRae Familie - Vater und Sohn. Wir müssen auch noch die andere Familie berücksichtigen, die auch im Helikopter war. Colin war ein außergewöhnlicher Mensch, der das Herz auf der Zunge getragen hat und der Inbegriff des Racers war; angstfrei, und angriffslustig blieb er seinen Wurzeln doch treu und blieb am Boden, obwohl er internationalen Ruhm und Anerkennung erreicht hat. Die Welt ist ein traurigerer Ort ohne ihn", sagte Coulthard.

Mark Webber war nach dem Rennen in etwas besserer Stimmung, da er sich zwei weitere Punkte sichern konnte. "Das ist dieser Tage nicht immer einfach und es war großartig, das andere Renault Team fair zu besiegen. David machte einen tollen Job als Puffer vor Kubica, was mir half", sagte der Australier, der das Rennen als amüsant bezeichnete. Doch auch Webber gab zu, dass seine Gedanken bei der Familie von Colin McRae und der Tragödie vom Samstag sind.

Dem schloss sich auch Teamchef Christian Horner an, der meinte: "Um die Gedanken von David und Mark noch einmal aufzugreifen, es war ein tragisches Wochenende für den Motorsport, an dem er einen seiner großen Champions verloren hat. Unsere Gedanken sind bei den Familien." Mit dem Rennen war Horner einigermaßen zufrieden, da Webber das Beste aus seiner Strategie machte und der siebter Platz das Optimum war. Coulthards Ausfall bedauerte der Teamchef, aber er meinte, dass er durch das Fahren vor Kubica dem Team strategisch geholfen habe. "Es war unglücklich, dass er anscheinend einen Hydraulikschaden hatte, denn er fuhr nach Plan und es war schade, dass er für seine gute Arbeit nicht belohnt wurde und es ins Ziel schaffte."