Die Spionageaffäre nimmt immer verrücktere Züge an. McLaren wurde bestraft, die FIA hat das Urteil begründet, aber woher kamen die neuen Beweise? Klar ist: die FIA wurde auf neue Beweise hingewiesen, woraufhin sie die Fahrer aufforderte, diese einzusenden. Jetzt gab McLaren-Teamboss Ron Dennis zu, dass er die FIA auf die neuen Beweise aufmerksam gemacht hat.

"Sobald ich davon erfuhr, dass vielleicht neue Beweise existieren, was am Morgen des Ungarn GP der Fall war, rief ich sofort die FIA an, um sie zu informieren", erklärte Dennis in Spa. Schon heute Morgen wurde darüber spekuliert, dass Alonso Dennis bei Vertragsverhandlungen gedroht haben könnte, die E-Mails als Beweismittel freizugeben, um so aus dem Vertrag auszusteigen. Deshalb soll Dennis dem Spanier zuvorgekommen sein. Dabei soll er gehofft haben, dass die FIA den guten Willen des Teams anerkennt. Bislang ist diese Version jedoch reine Spekulation - in die Dennis' Geständnis allerdings sehr gut hineinpasst.

Mit seiner Selbstanzeige bei der FIA brachte er seinem Team nicht nur die 100 Millionen-Strafe und den Abzug aller Konstrukteurspunkte ein, beinahe hätte der gestrige Tag noch schlimmer geendet. "McLaren war sehr nah dran, rausgeschmissen zu werden - das war eine Möglichkeit", enthüllte Bernie Ecclestone der BBC. "Einige von uns kämpften weiter und setzten sich stattdessen für die Strafe ein." Ob McLaren gegen das Urteil Berufung einlegt, steht noch nicht fest.