Wenn Italiener trauern, dann scheinen sie das Leid der ganzen Welt auf ihren Schultern zu tragen. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass auch Franzosen, Finnen und Brasilianer äußerst niedergeschlagen waren, weil es in Monza für die Heimmannschaft schlecht gelaufen war. So meinte der Franzose Jean Todt: "Wir sind sehr enttäuscht, dass wir kein besseres Ergebnis als nur diesen dritten Platz durch Kimi bei unserem Heimrennen herausholen konnten. Felipe musste bereits früh aufgeben, weil es ein mechanisches Problem mit der hinteren Aufhängung gab. Der Grund dafür muss noch analysiert werden." Bei Räikkönen hatte man durch eine andere Strategie versucht, das schlechte Qualifying wettzumachen, doch Todt musste zugeben, dass man einfach nicht schnell genug war. "Die Situation in beiden Weltmeisterschaften ist jetzt schwierig."

Besonders schwierig hatte es der Finne Räikkönen, da der mit starken Schmerzen im Genick unterwegs war. "Dadurch war es schwer für mich, den Kopf beim Bremsen ruhig zu halten", meinte er. Doch er gab auch zu, dass das Auto einfach nicht schnell genug war, was man bereits nach den Tests und den Trainings am Freitag, sowie dem Qualifying am Samstag vermutet hatte. "Im ersten Stint war das Auto nicht schlecht, wir waren dann aber nicht stark genug. Hamiltons Überholmanöver? Ich wollte meine Position verteidigen, aber er war definitiv stärker als ich", erklärte Räikkönen. Danach nahm er dann Tempo heraus, um den Motor für das kommende Rennen zu schonen. Es tat ihm aber leid, dass er vor den italienischen Fans nicht gewinnen konnte - auch Finnen können trauern. In Spa geht er aber davon aus, dass man wieder näher an McLaren dran sein wird.

Der Brasilianer stimmte am lautesten in das Wehklagen mit ein, denn er musste sein Auto schon früh abstellen. Das Zuverlässigkeitsproblem schmerzte Felipe Massa im Kampf um die WM natürlich sehr. "Irgendetwas hat bei der hinteren Aufhängung nicht funktioniert: in die Ascari hinein konnte ich beim Bremsen ein Problem spüren und kam in die Box, weil ich dachte, es könnte ein Plattfuß sein. Nachdem die Reifen gewechselt waren, war es immer noch unfahrbar und ich musste aufgeben", berichtete Massa. In den kommenden Rennen will er trotzdem mit gleichem Einsatz an die Arbeit gehen.

Damit zu dem, der es allen am besten vormachen konnte. Luca Baldisserri, Italiener und noch dazu bei Ferrari. "Wir sind enttäuscht, es bringt nichts, es zu verneinen." Die andere Strategie bei Räikkönen wurde seiner Analyse nach vom fehlenden Speed unwirksam gemacht und bei Massa konnte man einfach nicht sehen, was möglich gewesen wäre, da er eben so früh ausfiel. "Es ist sehr enttäuschend, dass wir unseren Fans und Kollegen, die heute hier in Monza waren, nicht das geben konnten, was sie wollten. Wir hoffen, dass wir die Dinge in den kommenden Rennen umdrehen können. Der Beginn wird der belgische Grand Prix nächste Woche."