Es sah so aus, als hätte schon zum zweiten Mal in dieser Saison die Boxencrew von BMW Sauber einem ihrer Piloten das Rennen versaut. Bei Robert Kubicas erstem Stopp verhakte sich der Wagenheber unter dem Auto - statt sieben, stand der Pole geschlagene 17 Sekunden an der Box - eine Ewigkeit. Nach dem Rennen nahm der Pilot seine Mannschaft jedoch in Schutz. "Beim Boxenstopp bin ich nicht ganz gerade zum Stehen gekommen, deshalb ist das Auto vom Wagenheber gefallen, als die Jungs die Räder gewechselt haben", nahm Kubica die Schuld auf sich.

Das fiel ihm umso leichter, da sich dieser Zwischenfall am Ende als folgenlos erwies. Zwar fiel der Pole durch das Malheur hinter Kovalainen zurück. Doch nach einem starken zweiten Stint und einem perfekten zweiten Boxenstopp hatte er die alte Reihenfolge wieder hergestellt. Nun hatte er nur noch den auf einer Einstopp-Strategie fahrenden Nico Rosberg vor sich - leichtes Spiel für den Polen: "Ich hatte neue Reifen und ein recht leichtes Auto. Er war strategisch bedingt auf alten Reifen. Ich kam schnell aus der Parabolica raus, was nach der Zeit hinter ihm gar nicht so leicht war, habe viel später gebremst als er und kam vorbei", sagte Kubica.

Auch Technikdirektor Will Rampf war von Kubicas Leistung nach dem ersten Boxenstopp beeindruckt. "Wie er anschließend an Rosberg vorbeiging, war große Klasse! Er konnte dabei den guten Grip der neuen Reifen nutzen. Er hat eine sehr kämpferische Leistung gezeigt und wurde mit dem fünften Rang dafür belohnt", sagte Rampf. So holte Kubica letztlich doch noch das Maximum für sich und das Team an diesem Tag heraus. Denn mehr als Platz vier und fünf wäre heute nicht drin gewesen. Darin waren sich er und sein Teamkollege Nick Heidfeld einig.