Kampf oder Krampf? Diese Frage stellte sich für Ralf Schumacher, nachdem er in Monza das ganze Rennen im hinteren bereich des Feldes unterwegs sein musste. "Es war ein bisschen was von beidem", meinte der Toyota-Pilot danach, "wir versuchen so schnell zu fahren wie möglich, auch wenn es da hinten ist und wenig Spaß macht. Aber es nutzt ja nichts." Dass das Rennen nicht einfach werden würde, war Schumacher aber nicht erst seit dem verpatzten Qualifying, sondern auch schon seit dem Test bewusst. "Wir konnten bei den Tests schon sehen, dass uns etwas auf die Spitze gefehlt hat", erklärte er.

Dennoch versuchte auch Schumacher, noch das Meiste aus dem Wochenende zu holen, wie er aber zugeben musste, gelang es ihm nicht so gut wie seinem Teamkollegen. "Jarno hat es noch besser geregelt als ich, ganz eindeutig. Er war hier das ganze Wochenende der bessere Fahrer. Er hat aber auch nichts ausrichten können, weil wir zu langsam waren", meinte Schumacher. Den Grund dafür sieht er unter anderem bei den Problemen mit den Kerbs, die man schon öfter hatte. "Wir sind vielleicht auch mit den Reifen nicht gut zurecht gekommen. Wir müssen es noch genau analysieren. Fakt ist, dass wir zu langsam waren." In Spa soll dem aber nicht mehr so sein, denn Schumacher erwartet nach den Testfahrten dort, dass er wieder vorne herumfahren kann, was ihm auch mehr Spaß macht.

Laut Jarno Trulli wäre es sogar diesmal schon möglich gewesen, etwas weiter vorne dabei zu sein, vielleicht sogar in den Punkten. Lediglich der schlechte Start habe des verdorben. "Leider hatten wir beim Start wieder Probleme. Ich habe drei Positionen verloren und von da an war es ein anderes Rennen. Das Auto war konkurrenzfähig und konstant, aber nach den ersten drei Kurven war ich für den restlichen Nachmittag im Verkehr", erzählte der Italiener. Es half ihm auch nichts, dass er schneller war als seine direkten Gegner, da er einfach nicht überholen konnte. "Das zeigt, wenn die Lücken im Mittelfeld so eng sind, kann ein kleines Detail schon den ganzen Unterschied machen. Alles muss passen."

Teamchef Tadashi Yamashina machte zwei prinzipielle Schlüsselpunkte am Wochenende aus, die zu dem nicht ganz so guten Endergebnis beigetragen hatten. "Zunächst hatten wir Ralfs Qualifying-Ergebnis. Wir erwarteten nicht alle Autos so nahe beisammen, also hatten wir auch beide Autos in Q2 erwartet. Ich bin mir sicher, das wäre auch gegangen, aber es war so knapp, dass Ralf es verpasst hat." Als zweiten Grund nannte er Trullis Start und alles was danach eben nicht mehr möglich war, weil der Italiener fest hing. "Wir müssen analysieren, was die Ursache war, das Problem finden und für das nächste Rennen Gegenmaßnahmen ergreifen." Viel Zeit bleibt aber nicht.