Die Antwort sollte auf der Strecke folgen und sie folgte auf der Strecke. Fernando Alonso und der Antwort-Ankündiger Lewis Hamilton machten am Sonntag das, was sie versprochen hatten und boten eine Demonstration der Highspeed-Stärke von McLaren. "Ein perfektes Wochenende für mich. Manchmal scheint alles in die richtige Richtung zu laufen und man fühlt sich gut. In Monza hatte ich immer Probleme, also ist mein erster Sieg hier etwas sehr Spezielles", sagte Alonso, der von Start bis Ziel kaum einen Zweifel an seiner Stärke aufkommen ließ.
Lediglich mit dem Start war er nicht ganz so glücklich. "Ich habe in den Spiegel geschaut und sofort Massa hinter mir gesehen und dachte einen Moment, ich würde mich in die erste Kurve hinein verteidigen müssen. Ich habe spät gebremst und in der zweiten Kurve sah ich Lewis links und machte mir Sorgen, dass wir uns berühren könnten", erklärte der Spanier. Doch alles ging gut und von da an musste er nur mehr auf überrundete Autos aufpassen.
Da er in der Vergangenheit schon einiges an Pech in Monza hatte, war dieser Sieg für ihn eine kleine Genugtuung, aber auch ein wichtiger Wegpunkt auf einer persönlichen Mission. Denn auf vielen Kursen hat er schon ein oder mehrere Male gewonnen, doch in Monza war ihm das noch nie gelungen. "Ich wollte versuchen, zumindest einen Sieg auf allen Strecken zu haben. Deswegen war mein Sieg hier in Monza, mit all den Leuten hier, toll. Vielleicht sind sie Ferrari-Fans, aber darüber hinaus sind sie auch Formel 1-Fans und die Leute hier lieben die Formel 1. Es ist großartig, hier zu gewinnen", sagte Alonso.
Der Sieg hat den Spanier aber auch wieder näher an seinen Teamkollegen Lewis Hamilton gebracht. Lediglich drei Punkte trennen die beiden noch. Hamilton sah schon beim Start den Kampf um die Spitze davon gleiten. "Ich kam nicht sehr gut weg und Felipe schoss vorbei. Ich habe beide ausgebremst und war nahe dran, Fernando zu überholen. Aber Felipe hat mich etwas geschubst und mich im zweiten Teil der Schikane nach draußen geschickt. Dadurch habe ich diese Gelegenheit verloren", erzählte der Brite. Dadurch musste er sich nach dem Start mit Platz zwei begnügen und hatte zudem noch weniger Benzin als sein Teamkollege an Bord.
Im Mittelstint bekam Hamilton dann auch noch Probleme mit den Reifen, da er einen Flat Spot hatte. "Wir hatten ein paar Vibrationen, also bin ich früher hereingekommen als geplant, da ich nicht sicher war, ob die Vibration etwas Ähnliches war wie in der Türkei. Ich habe auf sicher gespielt und die Punkte mitgenommen", sagte der Brite. Die Punkte für Platz zwei waren da aber noch lange nicht sicher, denn Kimi Räikkönen war bei Hamiltons zweitem Stopp vorbeigekommen. Erst durch ein mutiges Bremsmanöver in der ersten Schikane kam er wieder vorbei.
Dem Team und Hamilton war klar, dass Räikkönen vorbeigehen würde, weswegen sich Hamilton auf den Boxeneingang, sowie die In- und Outlap konzentrierte. "Ich kam wieder heraus und dachte, er wäre zu weit weg. Ich wusste, ich hatte maximal zwei Runden, bevor die Reifen nachlassen würden. Er war auf den harten Reifen, also habe ich ein paar sehr gute Runden geliefert; die Reifen und das Auto waren großartig. Ich hatte eine Gelegenheit, stellte sicher, dass es passt und habe es geschafft", schilderte er die entscheidende Phase. Den Doppelsieg wollte Hamilton auch für das Team holen. Er meinte, nach dem Doppelsieg im Qualifying war das das Sahnehäubchen.
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