Schon in der Woche nach dem Großen Preis der Türkei fand man bei Bridgestone heraus, was die Ursache für den folgenreichen Reifenplatzer von Lewis Hamilton war. Das "Chunking" sei schuld gewesen, klärte der Reifenhersteller auf. Doch nachdem dieses Phänomen danach in vielen Medien falsch beschrieben wurde, sah sich Bridgestone-Chefingenieur Kees van der Grint genötigt via Autosport für weitere Aufklärung zu sorgen. Beim Chunking handele es sich nämlich nicht um kleine Reifenstücke auf der Strecke, die sich an andere Reifen heften, sondern um das genaue Gegensteil.

"Wenn sich kleine Stücke von der Lauffläche lösen, nennen wir die Löcher, die dadurch entstehen, Chunking", erklärt van der Grint. Auf manchen Kursen sei das ein ganz typisches Phänomen, genau wie Graining oder Bläschenbildung. Bei Hamilton habe aber noch eine zusätzliche Kraft auf den Reifen gewirkt, die das Chunking verschlimmert habe.

"Natürlich war Lewis sehr schnell in Turn 8 und er hatte mehr Benzin als alle anderen. Es könnte ein Kerb gewesen sein, den er getroffen hat oder es könnte auch einfach beim Bremsen passiert sein. Aber es war auf jeden Fall noch eine zusätzliche Kraft, die auf den Reifen gewirkt hat und ihn zum Platzen gebracht hat", sagte van der Grint.