Williams ist wieder im Aufwind. Nach der schwierigen letzten Saison kann das Team mit Nico Rosberg und Alex Wurz in diesem Jahr wieder um die Punkteränge mitkämpfen. Ein Grund dafür ist sicher, dass man nach dem Ausstieg von BMW eine Saison gebraucht hat, um sich an die neue Situation als komplett unabhängiges Team zu gewöhnen. "Letztes Jahr war sehr hart, aber es hat uns geholfen, effizient zu wirtschaften - wir haben sehr viel darüber gelernt, wie man Geld spart, ohne Performance zu verlieren", erzählte Frank Williams im Interview mit Autosport. Nun hat man mit Toyota wieder einen starken Motorenpartner, wenn auch als Kundenteam. "Sie haben ihr Team, wir haben unseres. Sie sind mit den Motoren sehr hilfreich, man kann sehr gut mit ihnen zusammenarbeiten. Es ist exzellent", freute er sich.

In der nächsten Saison will der stolze Traditionsrennstall einen weiteren Schritt nach vorne machen und wieder in die Top Drei der Formel 1 zurückkehren. "Keine Frage, unsere Erwartung, nein, unser Ziel ist es, auf Augenhöhe mit Renault und BMW zu kommen", bestätigte Williams. Ein größerer Schritt als dieser wäre bei allem Optimismus jedoch unrealistisch. "Eine Sekunde ist in der Formel 1 ein Gebirge, das man zu übersteigen hat, nicht bloß ein Hügel. Außer BMW sind wir zu Beginn des Jahres alle eine Sekunde hinter Ferrari und McLaren gewesen - und jetzt sind wir es immer noch. Und es sind schon neun Monate vergangen", sagte Williams.

Mit welcher Fahrerkombination man den Angriff auf Platz drei vornehmen möchte, ließ der Teamchef jedoch weiterhin offen. Bestätigen wollte er nur, dass Nico Rosberg für das nächste Jahr - zumindest offiziell - gesetzt ist und, dass die Zukunft von Alex Wurz jedoch weiterhin ungewiss ist. "Wir haben über Alex noch nicht entschieden. Ich würde nicht sagen, dass es die letzte Sache ist, an die ich denke, aber es ist auch nicht von übergeordneter Wichtigkeit", sagte Williams zu der Fahrerfrage.

An Spekulationen, wer außer dem Österreicher für das zweite Cockpit in Frage komme, wollte er sich nicht beteiligen. "Ich kann keinen Kommentar dazu geben. Alex hat bisher noch keinen Brief mit einer schlechten Nachricht erhalten und es kann gut sein, dass er auch keinen mehr erhalten wird", so der Brite. GP2-Pilot und Williams-Testfahrer Kazuki Nakajima, den Motorenpartner Toyota sicher gerne als Stammpiloten sehen würde, scheint jedenfalls noch nicht erste Wahl zu sein. "Wenn sie das GP2-Rennen [in Monza] gesehen haben, werden sie gemerkt haben, dass er noch ein bisschen wild ist", sagte Williams zu den Kollegen von Autosport. Allerdings könne der Japaner in der Zukunft mal ein "magischer Rennfahrer" sein.