Gestern noch zeigte sich Giancarlo Fisischella optimistisch, ein gutes Qualifying liefern zu können. Doch diese Hoffnung zerschlug sich heute im Q2. Die Schuld dafür sah das Team allerdings nicht bei Fisichella oder beim Auto. "Mein Qualifying wurde ruiniert von Rubens Barrichello", gab der Italiener erbost zu Protokoll. "Er ist von der Strecke abgeflogen und dann sofort wieder auf die Ideallinie gezogen, gerade als ich die zweite Lesmo anbremste. Da habe ich 0,27 Sekunden verloren und dann später noch mehr, als ich versucht habe, die Zeit wieder aufzuholen."

So verpasste Fisichella das Q3 und geht morgen nur von Platz 15 ins Rennen. "Ich bin so enttäuscht, weil das Auto wirklich gut lief und niemand will bei seinem Heimrennen von so weit hinten starten", sagte der Italiener. Rückendeckung bekam er von Technikchef Pat Symonds. "Giancarlo war das ganze Wochenende über schnell und es war sehr unglücklich, dass er es, ohne einen Fehler gemacht zu haben, nicht bis in die letzte Quali-Runde geschafft hat", sagte er. So bleiben Fisichella nur die üblichen Kampfansagen: "Es wird jetzt natürlich hart, aber ich werde jetzt nicht aufgeben. Hoffentlich können wir unsere Pace nutzen, um ein paar Positionen gut zu machen."

Was für Fisichella möglich gewesen wäre, zeigte sein Teamkollege Heikki Kovalainen. Der war einmal mehr der beste Pilot hinter den großen Drei - McLaren, Ferrari, BMW - und startet morgen von Platz sieben. Dabei hätte er ebenso beinahe das Q3 verpasst, wofür er ebenso Barrichello verantwortlich machte. "Aber was passiert ist, ist passiert und wir haben das Q3 in dieser Saison auch schon öfter ganz knapp verpasst", sagte Kovalainen.

In der letzten Qualifying-Runde dachte der Finne kurzzeitig, dass er sogar Kubica überflügeln und auf P6 vorfahren könnte. "Vor meinen letzten Stint sagte mir mein Renningenieur, dass ich nur zwei Zehntel von Robert weg bin. Deswegen bin ich noch einmal volles Risiko gegangen und habe ein paar Fehler auf meiner letzten Runde gemacht. Aber ich glaube, ich hätte ihn eh nicht einholen können", gab sich Kovalainen realistisch. Dennoch will der Finne morgen wieder versuchen, den BMWs ein Schnippchen zu schlagen. "In Istanbul hat es auch funktioniert. Roberts Strategie war nicht perfekt und das hat uns sicher geholfen. Man weiß nie, was passiert", so Kovalainen. Allerdings weiß auch er, dass bei normalem Verlauf Platz sieben wahrscheinlich das höchste der Gefühle sein wird. "Aber ich versuche natürlich, ein bisschen besser abzuschneiden, auch wenn ich noch nicht weiß wie."