Die Formel 1 wird immer berechenbarer. Ralf Schumacher braucht jedoch keinen Supercomputer, um sich darauf einzustellen, welche Fragen ihn in der donnerstäglichen Presserunde erwarten. Bei jedem anderen Fahrer geht es seit einer Dreiviertelsaison regelmäßig um das letzte Rennen, den zurückliegenden Test und die Aussichten für das anstehende Wochenende. Bei Ralf wollen die Journalisten immer noch ein bisschen mehr wissen, ein bisschen weiter in die Zukunft blicken als bis zum Renntag.

Das Thema dieser Woche war Ralfs Wechsel in die DTM. "Ich habe das von Freunden erfahren und war auch überrascht", sagt er. "Ich war diese Woche schon überall: beim Team Indien, in der DTM - mal schauen, was nächste Woche kommt." Um es den Kollegen der schreibenden Zunft einfacher zu machen, schiebt er noch hinterher: "Grundsätzlich schließe ich alles aus, bis ich irgendetwas anderes behaupte."

Geholfen hat es nicht viel, die Fragen zu seiner Zukunft gehen weiter. "Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich es mitteilen", wiederholt er. Das kann unter Umständen aber noch eine Weile dauern und somit bei den ausstehenden Rennen noch viele lustige Fragestunden nach sich ziehen. "Ich werde zum Ende des Jahres sagen, was ich tun möchte, zu allen anderen Dingen, möchte ich mich nicht äußern." Und das Ende des Jahres muss nicht unbedingt das Saisonende sein. "Es kann sich auch über Sao Paulo hinausziehen."

Nachdem Ralf an den vergangenen Rennwochenenden immer die "Ich fahre 2008 sicher in der Formel 1"-Platte aufgelegt hatte, versucht er sich diesmal anders zu befreien und schließt einfach alle anderen Serien aus. NASCAR, ChampCar, IRL - alles keine Optionen. DTM - noch nie darüber nachgedacht. "Wir können noch ewig weiterspekulieren, lasst euch einfach überraschen." Trotz der abwechslungsreichen Pressetermine hat Ralf noch viel Spaß in der Formel 1. "Man mag es kaum glauben", sagt er. "Es macht mir sogar immer mehr Spaß. Natürlich würde es noch mehr Spaß machen, vorne mitzufahren." Dafür braucht man schon eher einen Supercomputer...