Die Formel 1 hatte immer große Namen und wird wohl auch immer große Namen haben. Manche kehren zurück, wie das Beispiel von Nico Rosberg zeigt. Und auch drei weitere junge Herren mit bekannten Namen haben das Ziel Formel 1. Nelson Piquet Jr. steht kurz davor, dieses zu erreichen, Bruno Senna ist gut auf dem Weg und der Sohn des verstorbenen James Hunt, Freddie, hat gerade erst seinen Weg dorthin begonnen. Dass es ein berühmter Name beim Einstieg in den Sport etwas leichter machen kann, ist für Hunt nicht von der Hand zu weisen. "Jeder denkt, ich habe zusätzlichen Druck, weil ich bin, der ich bin. Aber der meiste Druck kommt von mir. Wegen meines Vaters konnte ich gleich in einem Top Team einen Platz bekommen. Ich denke nicht, dass irgendein Joe Bloggs ohne berühmten Namen das könnte."

Fahren muss Hunt aber immer noch selber und dabei läuft es noch nicht ganz rund. In der britischen Formel Ford liegt er momentan auf Platz elf. Das liegt aber nicht daran, dass er ähnlich gerne auf Partys geht wie sein Vater. "Man kann heutzutage nicht zu viel feiern und ein Rennfahrer sein - man muss professionell sein", meint er. Mit dieser Einstellung will er es Lewis Hamilton nachmachen, der sich durch die kleinen Formeln bis ganz nach oben gearbeitet hat. Fördervertrag bei McLaren hat der 19-jährige Hunt allerdings noch keinen.

Fast ganz oben ist bereits Nelson Piquet Jr. Ihm werden für die kommende Saison gute Aussichten auf ein Formel 1-Cockpit gegeben - sei es nun bei Renault, bei Williams oder wo ihn die Gerüchteküche sonst sehen will. Piquet hat schon einige Stationen mehr hinter sich als Hunt und hat deswegen eine andere Sicht, was den berühmten Namen betrifft. "Wenn ich ehrlich bin, sobald man in die Formel 1 kommt, glaube ich nicht, dass es Reputation ist, die zählt. Wenn man es soweit geschafft hat, dann weil man Talent und das Potential hat, den Job zu erledigen. Ich denke, das ist es, woran einen die Leute im Team messen - nicht der Name oder die Reputation", sagt er.

Bruno Senna hat den Motorsport immer geliebt, Foto: Bumstead/Sutton
Bruno Senna hat den Motorsport immer geliebt, Foto: Bumstead/Sutton

So können die Teammitglieder sich die Zeiten und die Arbeit des Fahrers ansehen und danach entscheiden, ob man geeignet ist oder nicht. "Ein berühmter Name mag in der Außenwelt Aufmerksamkeit erzeugen, aber ich bin ich und entschlossen, aufgrund meiner eigenen Verdienste erfolgreich zu sein - nicht dank der meines Vaters", betont Piquet. Auch mit einem berühmten Namen, aber mit eigenen Zielen unterwegs ist Bruno Senna. Er hat es in die GP2, den Vorhof der Formel 1, geschafft. Für ihn war die Beziehung zum Motorsport immer da, auch wenn sie einen Dämpfer erlitt. "Ich habe nie aufgehört, Motorsport zu lieben, auch nach Ayrtons Unfall. Ich habe für zwei, drei Jahre aufgehört, zuzusehen. Ich habe mich bei Formel 1-Rennen nicht sehr wohl gefühlt. Langsam ist es aber zurückgekommen."