Weiter geht's: Nur zwei Tage nach dem Ferrari-Doppelsieg in Istanbul ist der F1-Zirkus zurück auf dem europäischen Festland. In Monza, am Ort des Italien GP in anderthalb Wochen, gingen zehn der elf Teams auf Zeitenjagd - und noch viel wichtiger: Setupjagd. Denn das Autodromo Nazionale ist der letzte richtige High-Speed-Kurs im Rennkalender. Umso wichtiger sind die Setup- und Aerodynamikarbeiten in dieser Woche. Und nur deshalb dürfen die Teams hier auch so kurz vor dem Rennen noch testen.

Der erste Tag verlief ohne größere Probleme und Unterbrechungen, nur gegen Ende der Testsession gingen ein paar Regentropfen hernieder. Die Teams stellte das aber vor keine besonderen Probleme, die meisten waren ohnehin schon mit ihren geplanten Programmen durch. Ein Team fehlte: Spyker will erst am Mittwoch ins Geschehen eingreifen, bis dahin wird fleißig am B-Auto gefeilt. Dieses hatte in der Vorwoche den Heckcrashtest nicht bestanden und somit sein Debüt in Istanbul verpasst.

Etwas weiter nördlich war es Lewis Hamilton, der am ersten Testtag die Pace vorgab, aber der neue Spyker hätte ihn wohl kaum gefährden können. Mit einer Zehntel Vorsprung setzte sich der WM-Führende gegen seinen WM-Rivalen Kimi Räikkönen durch. Beide arbeiteten an den Low Downforce-Paketen ihrer Autos, die neue Front- und Heckflügel beinhalteten. Ferrari werkelte zudem am Handling des F2007 auf den Monza-Kerbs.

Auch Nick Heidfeld schraubte am Setup des neuen Aeropakets, von welchem sich die Weiß-Blauen einen enormen Schub für den Italien GP erwarten - ein Podestplatz nicht ausgeschlossen. Mit der drittschnellsten Zeit und nur wenigen Hundertsteln Rückstand auf Räikkönen untermauerte Heidfeld diese Aussicht. Platz 4 ging an Jarno Trulli, der neben neuen Aerodynamikteilen (die neue Flügel und Sidepods beinhalteten) auch an den Bremsen und Reifen arbeitete. Am Morgen wurde er von Elektronikproblem behindert, am Nachmittag lief aber alles problemlos. "Das Auto fühlt sich in Monza ziemlich leicht an, da wir mit so wenig Downforce und so lange Vollgas fahren", sagte er.

Natürlich testete auch Williams neue Teile, darunter ein von McLaren inspirierte Bridge-Wing über der Fahrzeugnase. Im Auto saß der Japaner Kazuki Nakajima, der immerhin die fünftbeste Zeit fuhr. Direkt dahinter reihte sich Sebastien Vettel im überarbeiteten STR2 ein. Er war zwei Zehntel schneller als Nelson Piquet jnr. Der Brasilianer testete in seinem Renault die neue Standard-Elektronik für das kommende Jahr. Technische Probleme gab es am Ende der Zeitenliste: Mark Webber löste wegen eines mechanischen Problems eine rote Flagge aus, James Rossiter hatte am Morgen Elektrikprobleme an seinem Super Aguri. Da für den Mittwoch Regen vorhergesagt wird, könnten die Teams einen Zusatztesttag am Freitag einlegen.