Analysen nach Niederlagen sind nie einfach und auch bei McLaren war man am Sonntag nicht unbedingt in bester Laune, nachdem Ferrari im Rennen den Doppelsieg geholt hatte. "Es war enttäuschend. Ich denke, Ferrari war hier gut - sie waren stark. Insgesamt denke ich, dass wir etwas unglücklich waren, im Qualifying knapp gescheitert zu sein", erklärte McLaren Geschäftsführer Martin Whitmarsh.

Doch es gab noch mehr, das bei McLaren nicht richtig gelaufen war. So meinte Whitmarsh weiter, dass die Launch Control vielleicht nicht gut genug war - beim Start hatten Lewis Hamilton und Fernando Alonso Plätze verloren. "Wir waren aber auf der falschen Seite der Strecke und vielleicht hatten wir auch die falschen Reifen. Diese Dinge haben hineingespielt und Ferrari hat einen soliden Job gemacht", fügte er aber noch an. Dennoch sah er ein knappes Duell zwischen Silber und Rot, bei dem man im Qualifying einfach nicht die Oberhand hatte.

"Wir haben dann noch schlechte Starts gemacht, Fernando verlor hinter den BMWs Zeit und Lewis hatte den kaputten Reifen. Wir haben es ihnen [Ferrari] am Ende zu leicht gemacht", war Whitmarsh kritisch. Gerade der Reifenplatzer von Hamilton veranlasste den Geschäftsführer dazu, einem möglichen zweiten Platz nachzutrauern.

Denn Hamilton hatte mehr Benzin im Mittelstint und hätte laut Whitmarsh noch nach vorne kommen können. "Sie haben zu diesem Zeitpunkt alle hart gepusht - und Lewis war fünf Runden länger draußen. Wenn er innerhalb von drei Sekunden hätte sein können, dann wäre er beim letzten Stopp an einem von den beiden vorbeigekommen. Durch den kaputten Reifen musste er früher reinkommen, hat viel Zeit verloren und hatte auch noch ein beschädigtes Auto", betonte er. Dennoch war er nicht ganz unzufrieden, da man in beiden Weltmeisterschaften noch vorne liegt und für Monza bereits viel Arbeit geleistet hat. "Ich bin mir aber sicher, dass Ferrari auch dort gut sein will."