Der Rennsonntag von McLaren verlief in Istanbul alles andere als nach Plan. So kam man mit einem Auto zwar noch auf das Podest, aber Ferrari holte einen Doppelsieg und Lewis Hamilton landete nach seinem Reifenschaden lediglich auf Platz fünf. Dass es nicht einfach werden würde, merkte man schon beim Start. So auch Fernando Alonso: "Ich denke, das Rennen war für mich nicht einfach. Vor allem da ich nach dem Start Sechster war. Von da an wusste ich, dass das Rennen sehr schwer werden würde. Am Ende auf dem Podium zu sein, ist aber ein gutes Ende für das Wochenende", sagte der Spanier.

Alonso ist klar, dass vor allem der Start Probleme bereitet. So musste man sich den Ferrari geschlagen geben und er auch noch den BMW Sauber. "Die Starts sind nicht gut genug und das Team wird das sicher für das nächste Rennen verbessern. Auch bei der Pace war Ferrari sehr schnell. Beim nächsten Mal sollten wir besser sein", meinte er. Obwohl er im ersten Stint hinter Nick Heidfeld fest hing und Zeit verlor, wurde bei Alonso die Strategie nicht umgestellt. Dass es trotzdem noch bis auf das Podium ging, wunderte auch ihn. "Wenn mir nach der zweiten Runde jemand gesagt hätte, ich käme aufs Podest, dann hätte ich das nicht geglaubt. Es war am Ende ein gutes Ergebnis. Das Wochenende war aber nicht leicht, also müssen wir uns für den Monza GP verbessern."

Für den Kampf um den Titel ist er aber nach wie vor zuversichtlich. So habe er immer geglaubt, dass er ihn erreichen kann, meinte er. "Manchmal geht es rauf und runter, manchmal ist man sehr gut drauf und manchmal etwas frustriert. Dies ist eines der Wochenenden, wo man oben ist und glaubt, dass man es schaffen kann. In Monza werde ich wieder beim Bestes geben" sagte Alonso. Doch auch Lewis Hamilton ist weiter davon überzeugt, den Titel holen zu können. "Es ist nur ein kleines Problem", sagte er zu seinem Reifenschaden bei ITV, "man hat immer Rückschläge; wir haben das vorige Rennen gewonnen und es sind noch fünf Rennen zu fahren. Ich führe noch immer mit fünf Punkten, also ist es nicht vorbei, keine Sorge."

Fernando Alonso freute sich über den Podestplatz, Foto: Sutton
Fernando Alonso freute sich über den Podestplatz, Foto: Sutton

Ein bisschen gewurmt hatte ihn das verlorene Podium aber schon. Denn nach Hamiltons Meinung hatte man die Pace der Ferrari. "Wenn man hinter ihnen fährt, dann verliert man etwas Abtrieb. Ich denke, wir waren ihnen die meiste Zeit des Rennens ebenbürtig. Aber leider waren wir etwas unglücklich. Ich sah ein paar Teile vom Reifen fliegen und er ging hoch. Ich hatte Pech, bin aber nicht ins Kiesbett gekommen und habe noch immer Punkte geholt", stellte er fest. Allerdings hatte er so seine Probleme, das Auto zu kontrollieren, denn das Rad blockierte und das linke Hinterrad ging etwas in die Luft. "Einige Leute brechen bei so was ihren Vorderflügel oder die Aufhängung, also musste ich aufpassen, aber gleichzeitig auch so schnell wie möglich an die Box zu kommen und nicht zu viele Plätze zu verlieren."

Er schaffte es zurück und auch wieder auf die Strecke. Allerdings war dabei sein Vorderflügel tatsächlich etwas beschädigt, was ihn etwas behinderte. "Ich weiß nicht, warum er nicht gewechselt wurde, vielleicht weil es zu viel Zeit braucht, um ihn zu wechseln. Es hat aber einen großen Unterschied gemacht und ich hatte viel Untersteuern und kam nicht um die Kurven. Deswegen konnte ich den BMW nicht angreifen", erklärte Hamilton. Andererseits schaffte es aber auch Heikki Kovalainen trotz Bitten und Betteln seines Renningenieurs nicht mehr bis zum McLaren, weswegen der Reifenplatzer durch vier geholte Punkte einigermaßen billig ausfiel.