Das Punktekonto bei Williams ist in Istanbul wieder um zwei Zähler angewachsen, da Nico Rosberg als Siebter das Ziel sah. Für den Deutschen kam das allerdings selbst unerwartet. "Ich bin echt selbst überrascht. Die Strategie hat super gepasst und ich bin genau vor ihm [Kubica] wieder raus. Als ich noch hinter ihm war habe ich gepusht ohne Ende und das ist super aufgegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass er vor mir reinkommt. Toll, siebter Platz ist echt super", sagte Rosberg kurz nach der Zieldurchfahrt.

Sein Duell mit Kubica, zuerst hinter ihm, dann vor ihm fahrend, war für Rosberg aber auch nicht einfach. Vor allem als es darum ging, die Position nachhause zu bringen. "Es ist natürlich schon Druck, wenn man so einen BMW im Heckspiegel sieht, von dem man auch weiß, dass er ein bisschen schneller ist. Das ist natürlich nicht so einfach." Deswegen ging auch nach vorne in Richtung Heikki Kovalainen nicht viel. Rosberg gestand aber auch, dass der Finne das ganze Wochenende ein wenig schneller war als er. "Im Rennen konnte ich einfach nicht mithalten. Eine halbe Zehntel oder eine Zehntel hat er mir abgenommen."

Womit er noch zu kämpfen hatte, waren die hohen Temperaturen, auch wenn er zuerst scherzhaft meinte, er sei noch eher frisch. "Es war sicher hart. Es war sehr heiß in dem Auto. Turn acht war auch sehr anstrengend für die Arme. Denn man muss acht Sekunden voll dagegen halten. Das war körperlich eines der härteren Rennen", sagte Rosberg. Alex Wurz fühlte sich körperlich einigermaßen gut. "Ich hab mich gut vorbereitet, aber es hilft auch nix. Elfter bin ich geworden", meinte er.

Alex Wurz wäre seiner Meinung nach höchstens Neunter geworden, Foto: Sutton
Alex Wurz wäre seiner Meinung nach höchstens Neunter geworden, Foto: Sutton

Viel mehr als der neunte Platz wäre seiner Meinung aber auch nicht drin gewesen. Dass es für Platz neun nicht gereicht hat, lag seiner Ansicht nach beim ersten Stopp. So sagte er gegenüber motorsport-magazin.com: "Beim Boxenstopp habe ich ein bisschen Zeit verloren. Ich weiß nicht, was da war. Ich bin aber zwei bis drei Sekunden länger stillgestanden als nötig. Das war genau das Fenster, in dem die Ein-Stopp-Leute vorbeigekommen sind und das hat mich doch einige Plätze gekostet." Dadurch wollte er sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn er seine Rennfelle davonschwimmen sah. "Ich bin jetzt zehn Jahre im Geschäft und habe bis heute nicht aufgegeben. Dann werde ich es hier in der Türkei auch nicht tun. In der Formel 1 spielt es so viele verrückte Geschichten. Du musst bis zum Ende pushen und das ist auch meine Natur", meinte er.

Überrascht war er dafür vom Ergebnis an der Spitze. Denn mit einem souveränen Ferrari-Doppelsieg hatte Wurz nicht gerechnet. "Sie hatten bislang in der Saison immer Probleme, weil sie zu große Kühleinlässe fahren müssen, wenn es heiß ist. Dadurch verloren sie zu viel Abtrieb. Sie dürften aber gut entwickelt haben." Aber auch bei Williams ist der Österreicher weiter zuversichtlich. So habe man mit Rosberg gesehen, dass man auf einer schnellen Strecke in Istanbul Punkte holen kann, weswegen Wurz auch glaubt, dass das in Monza wieder möglich sein könnte. Dabei hofft er darauf, selbst wieder zuschlagen zu können. "Ich bin ein Teamplayer. Es ist super, dass wir die zwei Punkte geholt haben. Jetzt sind wir sechs Punkte vor Red Bull. Der Polster ist mir zu klein und ich hoffe, wir können in den nächsten Rennen noch einige Punkte holen. Ich werde mein Bestes geben, dass ich das bin."