Alles lief gut bei McLaren im Qualifying in Istanbul. Beide Fahrer konnten die Box zeitgerecht ansteuern und verlassen und auch Ron Dennis' Kopfhörer überstanden den Samstag unbeschadet. Fernando Alonso erreichte zwar nur Rang vier, schob die Schuld dafür aber weder auf die Reifen noch auf das Team. "Wir waren nicht sicher, welcher Reifen der beste für das Qualifying ist. Wir haben uns entschieden, den Prime zu nehmen und das war der Plan für beide Runs in Q3", sagte er danach bei einer Presserunde.

Da dann einige Fahrer mit den weichen Reifen aber einigermaßen gute Zeiten fuhren, kamen Alonso und seiner Crew ein paar Zweifel, die der Spanier nach seiner ersten Ausfahrt im dritten Qualifying beiseite schob. "Ich war sicher, dass der Prime besser ist und habe das Team gebeten, dass wir beim Plan bleiben. Bei meinem letzten Versuch haben wir vielleicht etwas Performance eingebüßt, aber nicht wegen des Reifens. So war es knapp, dass ich rechtzeitig über die Linie kam, dann hatte ich etwas Verkehr und einfach nicht das Maximum aus dem Auto geholt", gestand der regierende Weltmeister.

Deswegen steht er nun aber auch nicht da, wo er stehen will. Denn auch wenn er sich mit Lewis Hamilton ausgesprochen hat, so will er ihn auf der Strecke immer noch schlagen. "Es ist immer besser, vorne zu starten. Mein Teamkollege ist sieben Punkte vor mir und ich muss Punkte aufholen. Es ist nicht gut, die Aufholjagd zu beginnen, indem ich hinter ihm starte." Trotzdem glaubt er an die Chance, zu gewinnen, denn in Istanbul kann man überholen. "Es hängt von der Rennpace ab. Niemand weiß momentan genau, wer der Schnellste sein wird. Der längste Run gestern war acht oder neun Runden. Keiner hat eine Ahnung, wie sich die Autos bei Runs von 25 Runden verhalten."

Bevor es aber an den ersten Stint geht, kommt der Start und da kam auch Lewis Hamilton ins Spiel, der in den ersten beiden Qualifyings zwar Reifenprobleme hatte, diese dann aber in den Griff bekam. Bei seiner letzten Runde passte nach seinen Angaben alles. Er meinte zu den Aussichten beim Start: "Wir sind auf der schmutzigen Seite und die Ferrari auf der sauberen. Wir werden das Beste versuchen, hoffentlich holen wir etwas raus." Alonso erwartet die schmutzige Seite gar nicht so als Problem. "Vor zwei Jahren ist Fisichella hier als Zweiter gestartet und hat Kimi überholt. Vielleicht ist diese Seite nicht so schlecht."

Bevor die beiden Fahrer weiter über den Start nachdenken konnten, musste Fernando Alonso aber einmal laut und deutlich den britischen Kollegen die Frage beantworten, ob er denn nun glücklich bei McLaren ist. Seine Antwort: "So lange ich ein Siegauto habe, bin ich glücklich. Wir haben in diesem Jahr ein Siegauto, sind Erster und Zweiter in der Meisterschaft und führen bei den Konstrukteuren, also bin ich glücklich."